Bundesliga

"Schnäppchen" Bittencourt zwischen Traum und Albtraum

Monaco, Tottenham oder doch der FC?

"Schnäppchen" Bittencourt zwischen Traum und Albtraum

Wohin führt sein Weg? Leonardo Bittencourt ist heiß begehrt, was auch an seiner Ausstiegsklausel liegt.

Wohin führt sein Weg? Leonardo Bittencourt ist heiß begehrt, was auch an seiner Ausstiegsklausel liegt. imago

Es ist nicht lange her, da hockten sie in Köln zusammen. Beim berühmten "Sauna-Schwur" stimmten sich einige Spieler noch einmal darauf ein, leidenschaftlich bis zum Schluss um den Verbleib ihres Klubs in der Bundesliga zu kämpfen. Spätestens nach dem herben Rückschlag beim 0:6 in Hoffenheim am vergangenen Wochenende wird die Gefühlswelt am Rhein erneut aufgewirbelt. Gehen oder bleiben - diese Frage stellt sich angesichts des drohenden Abstiegs immer mehr für die Profis.

Wie etwa für Leonardo Bittencourt. Der Vertrag des Offensivspielers bei den Geißböcken läuft noch bis 2021, mit dem pikanten Zusatz einer Ausstiegsklausel für den Abstiegsfall. Nach kicker-Informationen könnte der 24-Jährige dann für "nur" acht Millionen Euro wechseln - ein Umstand, der interessierten Klubs im In- und Ausland nicht verborgen geblieben ist. Unter anderem buhlen offenbar AS Monaco und Tottenham Hotspur um das lukrative "Schnäppchen" vom Rhein, auch deutsche Champions-League-Anwärter werden zu den Interessenten gezählt.

Spielersteckbrief Bittencourt
Bittencourt

Bittencourt Leonardo

Wohlfühloase gegen Karriereplan

Für den ehemaligen deutschen U-21-Nationalspieler (20 Einsätze) mit brasilianischen Wurzeln entwickeln sich die Zukunftsgedanken zum echten Gefühlsmix aus dem Traum von der Königsklasse und dem Albtraum 2. Liga. Dem 1. FC Köln, wo er nach seinem Wechsel aus Hannover 2015 einen großen Karriereschritt machte, ist er sportlich eng verbunden, im fußballverrückten Umfeld fühlt er sich wohl. Demnächst wird die Geburt seiner ersten Tochter eine weitere emotionale Bindung zur Domstadt schaffen. Auf der anderen Seite steht der Karriereplan eines ambitionierten Fußballers, der ins beste Alter kommt, die EM 2020, spätestens aber die WM 2022 mit dem DFB als großes Ziel im Visier hat.

Aufreibende Zeiten für Leonardo Bittencourt in einer Ungewissheit, die er freilich am liebsten selbst mit einem FC-Sieg im Abstiegsschlager am Samstag gegen Mainz noch weiter aufrechterhalten will.

Michael Richter