"Wenn wir mit drei Punkten ins Derby starten, kann das nochmal viel freisetzen", sagte Höger, der nur allzu gerne mithelfen würde, um den Sieg auch einzufahren. "Ich bin fit und will helfen, das wieder geradezubiegen." Und der 28-Jährige könnte auch seine Chance bekommen, denn ein Startelfeinsatz ist keineswegs abwegig.
Höger, der unter Ex-Trainer Peter Stöger ein wenig ins Abseits geraten war, drängt inzwischen mit Macht in die erste Elf. Seine Ausbootung unter Stöger kann sich Höger noch immer nicht erklären, er habe sich "gewundert, warum ich am Anfang nicht gespielt habe". Dann schlug auch noch das Verletzungspech zu, sodass der Mittelfeldakteur völlig abtauchte.
Nun ist Höger aber wieder da und bietet sich als echte Alternative für Neu-Coach Stefan Ruthenbeck an. Zum Ende der Hinrunde kehrte Höger auf den Rasen zurück und verkaufte sich auf Anhieb prima. Beim ersten Saisonsieg in der Liga (1:0 gegen Wolfsburg) verdiente er sich als Einwechselspieler die kicker-Note 3. Eine ordentliche Leistung lieferte er auch beim Pokal-Aus auf Schalke (0:1) eine ordentliche Leistung ab - ebenfalls als Joker.
Ruthenbeck dürfte auch mit Wohlwollen registriert haben, dass der Mittelfeldmann in der kurzen Winterpause ein paar Extra-Einheiten absolviert hat. Entscheidet sich der Coach, Höger gegen Gladbach auflaufen zu lassen, dann müsste Kapitän Matthias Lehmann wohl seinen Platz im defensiven Mittelfeld räumen. Ob das geschieht, wird sich noch zeigen, sicher ist aber, dass der erfahrene Höger (124 Bundesligaspiele) wieder voll angreifen und als "Führungsspieler" vorangehen will.
Die Verantwortlichen in Köln trauen ihm das durchaus zu. So macht Sportchef Armin Veh kein Geheimnis daraus, dass seiner Meinung nach kein Weg an einem topfitten Höger, dessen fußballerische Qualitäten unbestritten sind, vorbeiführe. Der 56-Jährige weiß aber auch um die Verletzungshistorie des Mittelfeldspielers und um die Notwendigkeit, diesen nicht gleich wieder zu überlasten und so eine neue Verletzung zu riskieren.
