Bundesliga

Hoffenheims Trainingsgast Stefan Aigner scherzt: "Schon ein Halbrentner"

Hoffenheims Trainingsgast schließt Europa-Rückkehr nicht aus

Aigner scherzt: "Schon ein Halbrentner"

Kann noch mithalten: Stefan Aigner im Training bei der TSG Hoffenheim.

Kann noch mithalten: Stefan Aigner im Training bei der TSG Hoffenheim. picture alliance

Mit 30 Jahren zum alten Eisen gehören? "Als Fußballer bist du da schon ein Halbrentner", scherzt Stefan Aigner, der sich aktuell bei der TSG Hoffenheim fit hält. Vor der ersten Einheit habe er ein mulmiges Gefühl gehabt, verrät er grinsend.

Klar, nach zwei Monaten Pause habe er sich schon gedacht: "Hoffentlich kann ich da mithalten." Schließlich qualifizierte sich sein aktueller Klub, die Colorado Rapids, nicht für die Play-offs in der MLS. Entsprechend lange arbeitete Aigner nicht mehr mit dem Ball. Laufen, Krafttraining. Umso dankbarer war er, als Julian Nagelsmann ihm grünes Licht gab, um sich im Kraichgau fitzuhalten.

Spätestens dort merkte "Aiges": "Ich bin immer noch der Alte, auch wenn es letztes Jahr nicht so lief." Natürlich sei der Unterschied zwischen MLS und Deutschland groß, gerade "wenn man hier mittrainiert. Da ist die Qualität enorm, auch für Bundesliga-Verhältnisse ist das hier ein gehobenes Niveau."

Aigners Lob für Nagelsmann

Was in den Augen des Offensivmannes mit seinem Kumpel aus 1860-Jugendzeiten, Nagelsmann, zusammenhängt. "Er hat den richtigen Weg eingeschlagen. Er war auch in der Jugend ein guter Spieler, hat aber verletzungsbedingt einen anderen Weg eingeschlagen", sagt Aigner und ergänzt: "Wenn man sieht, wie er es macht, muss man wahrscheinlich sagen: zum Glück."

Während Nagelsmann den Trainerweg (nicht ganz freiwillig) wählte, ging Aigner in Bundesliga und 2. Liga durchaus erfolgreich auf Torejagd. Dann kam der Wechsel zu seinem Heimatklub, mit dem er den Traum packen wollte: Rückkehr in die Beletage. Dass es für die Löwen - ganz dramatisch - anders lief, ist bekannt. "Im Nachhinein ging das total nach hinten los, es waren viele Gründe, warum es nicht lief." Groß eingehen darauf will der Rechtsfüßer nicht mehr.

"Für mich ist Amerika nicht das Ausklingen der Karriere"

Letztlich aber war das verkorkste Jahr in München mitverantwortlich für den Wechsel über den großen Teich. "Ich habe ein bisschen Abstand gebraucht." Er habe lange überlegt, sagt der Profi. "Natürlich ist es schwer, wieder zurückzukommen", fasst er seine damaligen Gedanken zusammen. Aber auch andere Motive hätten eine Rolle gespielt als die sportlichen: "Mal ein anderes Umfeld kennenlernen, mein Sohn kann zweisprachig aufwachsen, ich sehe mal eine andere Liga."

Doch das fußballerische Seniorenleben einläuten will der frühere Frankfurter längst noch nicht in den USA. "Für mich ist Amerika nicht das Ausklingen der Karriere. Wenn ein Angebot aus Europa kommt, werde ich mir das durch den Kopf gehen lassen." Denn spätestens die Trainingstage im Kraichgau haben dem "Halbrentner mit Ehrgeiz" signalisiert: "Ich fühle mich fit und sehe, dass ich mithalten kann."

Benni Hofmann

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