2. Bundesliga

Altintop selbstkritisch: "War mit mir selbst am Kämpfen"

Darmstadts Routinier beim 1:1 in Fürth klar verbessert

Altintop selbstkritisch: "War mit mir selbst am Kämpfen"

Rettete Darmstadt in Fürth einen Punkt: Hamit Altintop.

Rettete Darmstadt in Fürth einen Punkt: Hamit Altintop. imago

Am Sonntag beim 1:1 in Fürth präsentierte sich der Routinier verbessert, nicht in erster Linie wegen seines Glückstors zum Ausgleich in der Schlusssekunde. Vor allem seine Selbstkritik nach dem Spiel war zudem bemerkenswert und zeugte von Charakter.

Nicht umsonst habe er im Sommer lange mit seiner Unterschrift für ein weiteres Jahr in Darmstadt gezögert - zu einer Zeit, als die Fans Altintop zu Füßen lagen und der Verein ihn samt Ex-Trainer Torsten Frings unbedingt weiter halten wollte. "Ich hatte mich so spät entschieden, weil ich meine Bedenken hatte", so der Spieler, der durch seine späte (und umjubelte) Zusage weite Teile der Vorbereitung und das intensive Trainingslager in Österreich hatte sausen lassen.

Spielersteckbrief Hamit Altintop
Hamit Altintop

Altintop Hamit

Am Sonntag agierte Altintop nicht nur ballsicherer, sondern gefiel auch durch das ein oder andere Dribbling und - trotz seiner 8. Gelben Karte für ein Foul, als er doch einmal überlaufen worden war - mehrere Balleroberungen. Auch am Aufbäumen in den Schlussminuten hatte der Ex-Spieler von Bayern, Real und Schalke seinen Anteil. Der Ball, der in der Schlusssekunde zum 1:1 im Fürther Netz zappelte, sei indes ein Zufallsprodukt und als Flanke gedacht gewesen: "Das Tor war alles andere als Absicht."

Es war Altintops erster Treffer für den SV 98 - er hätte zu keinem besseren Zeitpunkt fallen können. Auch das bemängelte der Mittelfeldmann am Sonntag nach dem Spiel an sich selbst: dass er bislang eben völlig torungefährlich gewesen sei. "Das war für mich auch überraschend und enttäuschend." Das Wort "enttäuschend" benutzte Altintop auch für seine Gesamtleistung in der Hinrunde, "ich habe als gestandener Spieler keine Dominanz zeigen können".

Auch mit Blick aufs ganze Team stellte er fest: "Wir wissen, dass die Hinrunde schlecht war. Das ist nicht der Anspruch der Mannschaft." Ob die anstehende Rückrunde die letzte Hamit Altintops im deutschen Profi-Fußball sein wird, bleibt abzuwarten. In der Verfassung vom Sonntag könnte er für die Lilien jedenfalls doch noch einmal zu einer Leitfigur werden.

Jens Dörr