"Für mich als Trainer ist diese Situation nicht so undankbar", verriet Kohfeldt am Montagmittag während der turnusmäßigen Pressekonferenz vorm Gastspiel in Leverkusen (Mittwoch, 20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de). Nämlich deshalb, "weil der 17. Platz die Sinne schärft". Bedeutet konkret: Dass sie nach den jüngsten Erfolgen und spielerischen Fortschritten keinen Deut nachlassen dürfen, muss der Coach seinen Profis gar nicht eintrichtern - die Tabelle gibt es jedem schon auf den ersten Blick zu erkennen. "Auch wenn ein Sieg in Dortmund immer etwas ganz Besonderes ist und ich mich sehr darüber gefreut habe", so Kohfeldt, "waren es am Ende eben doch nur drei Punkte. Ein Gefühl von Zufriedenheit wäre völlig fehl am Platz. Wir müssen ganz viel daran arbeiten, dass unsere Auftritte weiterhin so bleiben."
Mehr Ballbesitz in Leverkusen
In Leverkusen wartet nun die nächste "sehr, sehr schwere Aufgabe" (Kohfeldt), die Werder aber erneut getreu der seit dem Trainerwechsel verinnerlichten Maxime angehen will: "Unser Ziel ist es, Punkte zu holen. Die Herausforderung des Verteidigens wird sehr groß, aber wir wollen auch selbst Druck auf den Ball bekommen, uns Räume und Ballbesitzzeiten erarbeiten." Mit nur 32 Prozent Ballbesitz wie zuletzt in Dortmund werde bei der Werkself kein Erfolg möglich sein, prognostiziert der 35-Jährige: "Deshalb müssen wir uns trauen, den Ball in bestimmten Räumen zirkulieren zu lassen, um selbst zu Chancen zu kommen."
Wer ersetzt Bartels?
Wer dabei den nach seinem Achillessehnenriss erfolgreich operierten Fin Bartels ersetzen wird, lässt Kohfeldt noch offen. Als Favorit gilt Florian Kainz, der Trainer nennt aber auch Izet Hajrovic sowie Ishak Belfodil als mögliche Startelf-Optionen und legt Wert auf die Feststellung: "Das Vertrauen in unser Personal ist sehr groß." Öffentliche Forderungen nach einer Verstärkung im Winter gibt es folgerichtig nicht.
Junuzovic soll am Dienstag "antesten"
Bis zuletzt in der Schwebe bleiben dürfte der Einsatz von Zlatko Junuzovic am Mittwoch. Der Kapitän laboriert an Wadenproblemen, trainiert am Montag individuell und soll am Dienstag "antesten", so Kohfeldt. Sein Plan: "Zladdi wird auf jeden Fall mitfahren. Ob er in der Startelf steht, wird sich ganz kurzfristig entscheiden. Wir versuchen, jede Stunde zu nutzen." Den Österreicher nicht einfach für das Duell mit dem direkten Abstiegskampf-Rivalen Mainz am Samstag zu schonen, ist ein weiteres Indiz dafür: Abschenken wird Werder auch als Außenseiter in Leverkusen nichts.