Bundesliga

Heldt verrät, warum er mit Köln reden will

Gespräch mit FC wohl am Wochenende - Kind informiert

Heldt verrät, warum er mit Köln reden will

Begehrter Manager: Horst Heldt.

Begehrter Manager: Horst Heldt. imago

Das 1:1 gegen Stuttgart war der erste Punkt der Niedersachsen nach zuvor zwei Niederlagen am Stück. "Ein gerechtes Ergebnis", stellte Heldt kurzerhand fest: "Stuttgart ist sehr stark aufgetreten, wir hatten unsere Probleme, haben uns in der zweiten Halbzeit aber wieder reingekämpft."

Lange durfte sich Heldt aber nicht mit dem Spiel beschäftigen, zu groß war das Interesse an seiner persönlichen Zukunft. Steht sein Wechsel nach Köln bevor? "Das habe ich nie gesagt", betonte Heldt und bestätigte zugleich, dass er 96-Boss Martin Kind über das Kölner Interesse informiert und die Erlaubnis, ein Gespräch mit dem FC führen zu dürfen, erhalten habe. "Ich glaube, dass es wichtig ist, sich zu informieren, wenn man so ein vertrauensvolles Verhältnis hat, wie wir beide es haben."

Aus seinem Wunsch, mit Köln zu reden, machte er kein Geheimnis und bemühte sich dann, seine Beweggründe zu erläutern: "Wenn man das Gefühl hat, dass man zwei Dinge miteinander vergleichen sollte und das dann nicht tut, dann ist das ein Riesenfehler. Das ist im Leben immer so. Dann läuft man Gefahr, nicht mehr glücklich zu sein", führte Heldt aus und wies auf seine Kölner Vergangenheit hin. "Da geht es um meinen Heimatverein, da bin ich groß geworden. Das ist natürlich eine außergewöhnliche Situation für mich. Deswegen muss ich das Gespräch führen. Wenn ich das nicht mache, dann laufe ich Gefahr, hier unglücklich zu werden."

Ergebnisoffenes Gespräch - Rostet alte Liebe?

Hatte als Spieler in Köln viele schöne Momente: Horst Heldt.

Hatte als Spieler in Köln viele schöne Momente: Horst Heldt. imago

Das Gespräch wird aber ergebnisoffen sein. "Ich gehe nicht vorbereitet in ein Gespräch. Das Interesse besteht und ich höre mir das an. Es geht nicht darum, eine Entscheidung zu treffen. Es geht darum, ein Gespräch zu führen", sagte der 47-Jährige und hob hervor, dass es nicht darum gehe, "hier die Zelte abzubrechen". Doch um was geht es dann? Eine klare Antwort darauf wollte Heldt nicht geben, vielmehr bemühte er einen philosophischen Ansatz. Es sei so ein Gefühl, wie "wenn man etwas im Kopf" hat und dies "abwägen muss, um es zu verarbeiten". Mehr sei es nicht.

Das kann aber auch so verstanden werden, dass Heldt getreu dem Motto "Alte Liebe rostet nicht" eine Art von Traumvorstellung vom 1. FC Köln hat und jetzt, wo Interesse vom Effzeh besteht, unbedingt erfahren möchte, ob seine Vorstellung mit der Realität übereinstimmt. Täte er das nicht, dann würde er das seiner Meinung nach später bereuen. Deshalb wolle er "mit Köln reden. Ich glaube, dass es für mich persönlich wichtig ist".

Kein Zusammenhang mit Hannover - Spieler nicht beeinträchtigt

Das alles habe auch rein gar nichts mit Hannover gemein, was laut Heldt auch 96-Boss Kind verstanden hat. "Ich habe ihm erklärt, warum ich das Gespräch führen möchte. Das hat er verstanden", verriet der Sportdirektor und betonte: "Ich habe nie gesagt, dass ich den Verein verlassen möchte." Auch betonte er in diesem Zusammenhang explizit seine eigene Integrität und verwies auf die Vergangenheit: "Ich kann mit Sicherheit von mir behaupten, dass ich schon früher eine Sache zu Ende gebracht habe, obwohl viele das nicht gedacht hätten."

Eine solche Äußerung lässt Raum zur Spekulation. Für den Fall, dass die Kölner überzeugen und Heldt seine Zelte in Niedersachsen doch abbrechen möchte, könnte das auch heißen, dass er das nicht während der laufenden Saison macht, sondern erst nach dem 34. Spieltag. Freilich ist das reine Spekulation, zuerst muss sich zeigen, was das besagte Gespräch hervorbringen wird. Immerhin ließ Heldt durchblicken, wann es ansteht. "Es trifft sich ganz gut, dass wir heute gespielt haben", sagte er und verneinte nicht, dass es am Wochenende geschehen könnte.

Dass der Wirbel um seine Person eventuell Einfluss auf die Hannoveraner Mannschaft hat, glaubt Heldt indes nicht. "Die Mannschaft hat es immer geschafft, den Fokus auf das zu legen, was sie kann: trainieren und spielen. Ich mache mir keine Sorgen."

drm

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