Bundesliga

Bayer Leverkusen - Trainer Heiko Herrlich: "Froh, dass ich einen Spieler wie Tah trainieren darf"

Ohne Sven Bender gegen Leipzig - Bailey und Wendell einsatzbereit

Herrlich: "Froh, dass ich einen Spieler wie Tah trainieren darf"

Lob vom Trainer: Jonathan Tah steht bei Heiko Herrlich hoch im Kurs.

Lob vom Trainer: Jonathan Tah steht bei Heiko Herrlich hoch im Kurs. imago

Am Ende hat es dann doch nicht gereicht. Als Sven Bender am Mittwoch, gerade mal elf Tage nachdem er in Augsburg zwei Rippenbrüche erlitten hatte, wieder auf dem Trainingsplatz erschien, lebte in Leverkusen die Hoffnung, dass der Abwehrchef am Samstag gegen RB Leipzig mitwirken könnte. Doch am Freitag erklärte Trainer Heiko Herrlich, dass das Duell mit dem Konkurrenten um einen Champions-League-Platz für den 28-Jährigen zu früh kommt.

"Wir haben einen Test gemacht in einer großen Spielform. Er hat auch bis zum Ende durchgezogen", berichtete der Trainer. Doch klang der erste Teil der Erläuterung noch positiv, so folgte danach die Verkündung des Aus: "Er hat danach geklagt, dass die Schmerzen am Ende fast unerträglich waren." Herrlichs einzig mögliche Konsequenz, die er Bender mitteilte, lautete: "Du hast alles versucht. Es macht so keinen Sinn." Jetzt werde man schauen, dass "wir es vielleicht bis nächste Woche hinkriegen", so Herrlich, "das Risiko ist einfach zu groß, dass wir relativ früh wechseln müssen."

Spielersteckbrief Tah
Tah

Tah Jonathan

Spielersteckbrief S. Bender
S. Bender

Bender Sven

Spielersteckbrief Wendell
Wendell

Nascimento Borges Wendell

Trainersteckbrief Herrlich
Herrlich

Herrlich Heiko

Der Trainer lobte Bender ("Er ist der absolute Chef in der Abwehr"), erwartet aber, dass dessen Ausfall aufgefangen werden kann. "Dafür haben wir einen sehr guten Kader. Da müssen jetzt andere einspringen. Und das werden sie auch schaffen." Dass er nun von Benders Nebenmann Jonathan Tah erwarte, dass dieser noch mehr Verantwortung übernimmt, hatte Herrlich schon direkt nach Benders Verletzung erklärt.

Tahs Barça-Äußerungen "nicht fehlinterpretieren"

Herrlichs Meinung von Tah ist eine hohe. Nachdem der Trainer auf ein Interview des Nationalspielers angesprochen wurde, in dem dieser den FC Barcelona, mit dem er in Verbindung gebracht worden war, als sehr reizvolle Aufgabe bezeichnet hatte, positionierte sich der Trainer eindeutig. "Seine Konzentration und seine Identifikation ist voll bei Bayer 04. Er ist ein absolut sauberer Charakter, der sich voll reinhaut für die Mannschaft", betonte Herrlich, dass man diese Aussagen Tahs "nicht fehlinterpretieren und aus dem Zusammenhang reißen" sollte. Schließlich hatte sich Tah allgemein zu Barça geäußert.

Dass der aktuelle U-21-Nationalverteidiger das Potenzial für einen Klub dieser Größe besitzt, steht für seinen Trainer allerdings auch außer Frage. "Von den Grundvoraussetzungen, von seiner Art, wie er spielt, und auch von seinem Alter her, wenn er sich weiterentwickelt, hat er alle Möglichkeiten, um ein überragender Innenverteidiger auf internationalem Niveau zu werden", erklärte Herrlich, schränkte aber direkt ein, "aber das ist er noch nicht. Da gehört noch viel dazu." Gerade im Bereich Kontinuität, sehe er bei Tah noch Luft nach oben, aber: "Er hat sich toll entwickelt und ist auf einem sehr guten Weg. Ich bin froh, dass ich so einen Spieler trainieren darf."

Ähnliches Potenzial besitzt auch Leon Bailey. Und dieses wird der 20-jährige Flügelstürmer auch gegen Leipzig zeigen können. Zumindest sei der Jamaikaner, der nach einem Infekt drei Tage lang Antibiotika schluckte, genauso einsatzfähig wie der seit Mittwoch erkältete Linksverteidiger Wendell.

Stephan von Nocks