Nach einem 3:1-Auswärtserfolg für Unterhaching sah es in Zwickau lange nicht aus, schließlich führten die Hausherren zur Pause sogar noch. "In der ersten Halbzeit hatte Zwickau viele Drucksituationen. Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen und lagen zum Glück nur mit 0:1 zurück", gestand Haching-Coach Claus Schromm ehrlicherweise ein. Aber: "Aus der Pause sind wir dann richtig gut rausgekommen. Zwickau hatte noch die große Chance zum 2:0, doch der Elfer hat dann das Spiel gedreht. Am Ende bin ich froh, dass wir heute aus der ersten Halbzeit so viel gelernt und noch gewonnen haben."
Den Dreier hatte der Drittliga-Aufsteiger allerdings speziell seinem Torjäger zu verdanken. Stürmer Hain drehte die Partie durch einen lupenreinen Hattrick binnen 20 Minuten (61., 72., 81.) im Alleingang. Sein bescheidener Kommentar: "Dafür bin ich da, um die Tore zu machen." Auf seinem Facebook-Kanal feierte der Verein den besten Torschützen der 3. Liga (13 Treffer in 15 Spielen) nach der Partie mit dem Slogan: "No Hain, No Party!"
Hain: Note 1 und Spieler des Tages im kicker
Auch Trainer Schromm weiß um die Bedeutung seines wichtigsten Offensivspielers. "Stephan ist für uns Gold wert", lobte der 48-Jährige im "Bayerischen Rundfunk". Als "Belohnung" wechselte Schromm Angreifer Hain zwei Minuten vor Schluss aus - und gewährte ihm so den warmen Applaus der mitgereisten Fans. Vom kicker wurde Hain dank seiner hervorragenden Vorstellung (kicker-Note 1) zum "Spieler des Tages" gewählt. Nach der Länderspielpause wollen Haching und Hain gegen Spitzenreiter Paderborn (18. November) gerne das nächste Ausrufezeichen setzen.
Angespuckt und als 'Scheiß Wessi' beschimpft zu werden, hat mit Fußball nichts zu tun.
Haching-Coach Claus Schromm
Nach Schlusspfiff gab es in Zwickau aber noch unschöne Szenen, weil Unterhachinger Spieler und Betreuer von einigen FSV-Fans bespuckt und beschimpft wurden. Das kommentierte Schromm im "Telekom"-Interview wie folgt: "Angespuckt und als 'Scheiß Wessi' beschimpft zu werden, hat mit Fußball nichts zu tun und gehört hier auch nicht hin." Allgemein müsse seiner Mannschaft mehr Respekt entgegengebracht werden, "gerade vor unserer zweiten Halbzeit. Wir spielen hier Fußball und am Ende des Tages geht einer als Sieger vom Platz - das ist der Sport." Ob der DFB ein Verfahren gegen Zwickau einleiten wird, steht noch nicht fest.