Bundesliga

Marius Wolf, Hannovers Leihgabe an Eintracht Frankfurt, überzeugt an alter Wirkungsstätte

Frankfurt: Starke Torvorlage des Rechtsaußen

Wolf überzeugt an alter Wirkungsstätte

Gut abgeschirmt: Frankfurts Marius Wolf (li.) gegen Hannovers Matthias Ostrzolek.

Gut abgeschirmt: Frankfurts Marius Wolf (li.) gegen Hannovers Matthias Ostrzolek. imago

Aufgrund der zahlreichen personellen Ausfälle war viel darüber gerätselt worden, welche Elf Kovac ins Rennen schickt und auf welche Formation er setzt. In der ersten Hälfte entschied sich der Coach für eine 3-4-2-1-Formation mit zwei offensiven Flügelspielern, die den einzigen Stürmer Sebastien Haller flankierten. Nicht zuletzt dieser Ausrichtung war es zu verdanken, dass Wolf in die Startelf rückte. In Leipzig setzte Kovac ebenfalls auf ein 3-4-2-1, damals kam Wolf zu seinem ersten und bis dato einzigen Einsatz von Beginn an in dieser Saison. Mit seiner Schnelligkeit ist er prädestiniert, um über die Außenbahn Druck zu erzeugen.

Der Trainer machte mit Wolfs Aufstellung alles richtig, nach Mijat Gacinovics starker Balleroberung in der 10. Minute spielte er einen perfekten Schnittstellenpass auf Haller, der sich die Chance zur Führung nicht mehr nehmen ließ und stark vollendete. "Der Trainer hat angesprochen, dass wir direkt nach vorne spielen sollen, wenn wir den Ball erkämpfen. Ich habe Sebastien reinstarten sehen und durchgesteckt", berichtet der Flügelspieler. Zwar gelang Wolf nicht alles, so vermasselte er in der 33. Minute einen vielversprechenden Konter durch eine ungenaue Flanke, unterm Strich hat er aber gezeigt, dass auf ihn Verlass ist, wenn er gebraucht wird. Fast wäre ihm an alter Wirkungsstätte sogar ein Tor geglückt, doch 96-Keeper Philipp Tschauner konnte seinen strammen Schuss aus der zweiten Reihe gerade noch so entschärfen (49.).

Spielersteckbrief M. Wolf
M. Wolf

Wolf Marius

Trainersteckbrief Kovac
Kovac

Kovac Niko

Bundesliga - 8. Spieltag
mehr Infos

Boateng alleiniger Sechser

Kovac hatte zu diesem Zeitpunkt bereits umgestellt, aus dem 3-4-2-1 wurde ein 3-5-2, in dem Kevin-Prince Boateng als alleiniger Sechser agierte. Vor ihm spielten Gacinovic und Wolf als Achter, Siegtorschütze Ante Rebic rückte vom linken Flügel in den Sturm. Fortan diktierte die Eintracht das Geschehen, verbuchte durch gutes Pressing zahlreiche Ballgewinne und kam nicht zuletzt über den starken Joker Jetro Willems immer wieder gefährlich nach vorne. Wolfs Arbeitstag war nach 68 Minuten beendet, als Kovac Youngster Aymen Barkok zum ersten Einsatz in dieser Saison verhalf.

Wolf: ". . . da ist so ein Sieg natürlich noch ein bisschen schöner"

"Es ist super, dass wir wieder so eine Mannschaftsleistung gezeigt haben. Jeder hat bis zum Schluss an sich geglaubt. In der zweiten Hälfte haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht", resümiert Wolf. Der Last-minute-Dreier schmeckte ihm natürlich besonders gut. In Hannover erlebte er keine guten Zeiten, wurde von Ex-Coach Daniel Stendel in die zweite Mannschaft verbannt und musste in der Regionalliga ran, bevor er zur Eintracht wechselte. "Ich kenne bei Hannover ja eigentlich jeden, da ist so ein Sieg natürlich noch ein bisschen schöner", sagt Wolf.

Julian Franzke

Bilder zur Partie Hannover 96 - Eintracht Frankfurt