Der Münchner beackerte in Russland meist die rechte Bahn, egal in welchem System. Viermal setzte der Bundestrainer beim erfolgreichen Confed-Cup-Einsatz auf Dreier-/Fünferkette, einmal auf Viererkette. "Wir können beides", weiß Kimmich und unterstreicht: "Flexibilität wird immer wichtiger." Der 22-Jährige glaubt, dass die Statik beim WM-Probelauf "auch den Spielern geschuldet war, die dabei waren". Denn: "Man muss ein System immer dem Kader anpassen."
In einer ballbesitzorientiert agierenden deutschen Nationalelf kennt Jonas Hector die Vorzüge der Dreier-/Fünferkette: "Gegen den Ball hat man einen Mann mehr in der Reihe, das heißt man kann offensiver verteidigen, also etwas früher Druck auf den Gegner machen. Das ist der gravierende Unterschied." Um nach einem möglichen Ballgewinn schnell in die Tiefe zu kommen. Die zu kriegen ist gerade gegen defensiv agierende Gegner schwierig.
Im offensiven Ansatz dagegen erkennt Hector, der als Mann für den linken Flügel gewissermaßen Kimmichs Gegenpart ist, kaum Unterschiede: "Da stehen wir sowieso immer relativ hoch, das ist in beiden Systemen ähnlich."