2. Bundesliga

Gonther: Eine Figur im Museum "trinkt ein Bierchen"

Neu-Dresdner kehrt ans Millerntor zurück - mit Gänsehaut

Gonther: Eine Figur im Museum "trinkt ein Bierchen"

Sören Gonther mit seinem ehemaligen Teamkameraden Bernd Nehrig (li.).

Sören Gonther mit seinem ehemaligen Teamkameraden Bernd Nehrig (li.). picture-alliance

Noch bevor Schiedsrichter Guido Winkmann die Partie des Montagabends eröffnete, erlebten die 28.699 Zuschauer einen höchst emotionalen Moment: Sören Gonther wurde unter großem Beifall gebührend verabschiedet. Ein halbes Jahrzehnt lang hatte der Abwehrmann für St. Pauli gegrätscht, geköpft, gekratzt und gebissen. Die Hamburger Fans wussten diese ehrliche Arbeit stets zu schätzen - und bereiteten Gonther nun einen herzlichen Empfang.

"Es hat sich fantastisch angefühlt", berichtete Gonther hinterher am Sky-Mikrofon, "ich hatte Gänsehaut beim Einlaufen - wie immer. Ich habe mich brutal gefreut auf dieses Spiel, und es hat eigentlich alles gehalten, was es versprochen hat." Spannung nämlich, Emotionen und Tore. "Es war richtig Werbung für diese Liga", fand Gonther.

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Seine Dresdner waren gerade im ersten Abschnitt das bessere Team, versäumten es allerdings, in Führung zu gehen und gerieten gar ins Hintertreffen. Eigentlich, sagte Gonther, hätte Dynamo das 1:0 erzielen müssen, "dann läuft das Spiel vielleicht besser".

Mit dem Punktgewinn am Millerntor konnte der Innenverteidiger aber dennoch leben, schließlich weiß er aus eigener Erfahrung nur zu gut, wie schwer es ist, nach einem Rückstand auf St. Pauli zurückzukommen - und Dresden gelang dies am Montagabend gleich zweimal. So resümierte Gonther: "Es ging hoch und runter, richtig gute Qualität, schönes Spiel für die Zuschauer - und am Ende können wir zufrieden ein Bierchen trinken."

Vor der Partie hatte der 30-Jährige noch betont, er sei noch immer ein Fan von St. Pauli - wenngleich nur an 32 Spieltagen in dieser Saison. Schließlich grätscht, köpft, kratzt und beißt er inzwischen für Dresden. Ein Teil von ihm ist aber noch immer am Millerntor: Im Vereinsmuseum steht von nun an eine Gonther-Figur - im Andenken an einen Abwehrspieler, der Spuren hinterlassen hat.

lei