2. Bundesliga

VfB Stuttgart - Hannes Wolfs Formel: Aus fünf mach zwei

Stuttgarts Suche nach der idealen Flügelbesetzung

Wolfs Formel: Aus fünf mach zwei

Hat die Qual der Wahl: VfB-Coach Hannes Wolf auf der Suche nach der Idealbesetzung auf den Flügeln.

Hat die Qual der Wahl: VfB-Coach Hannes Wolf auf der Suche nach der Idealbesetzung auf den Flügeln. imago

Jedes Erfolgsteam braucht ein stabiles Gerüst. Der VfB Stuttgart hat seines längst gefunden - und ist auch deshalb auf dem besten Wege, nur ein Jahr nach dem bitteren Absturz in die Zweitklassigkeit den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Mitch Langerak, Benjamin Pavard, Timo Baumgartl, Marcin Kaminski, Emiliano Insua, Christian Gentner, Ebenezer Ofori, Alexandru Maxim und Simon Terodde: Das waren zuletzt die tragenden Säulen des Erfolgs.

Bleiben nach Adam Riese nur noch zwei zu vergebende Positionen in der Startelf der Schwaben. Die auf dem Flügel. Rechts vertraute Wolf zuletzt dreimal in Serie Josip Brekalo, der noch bis zum Saisonende vom VfL Wolfsburg ausgeliehen ist. Beim 3:2 in Nürnberg (71.) und beim 3:0 gegen Aue (57.) musste der Kroate aber jeweils vorzeitig vom Platz. Links setzt der Trainer zumeist auf Takuma Asano - doch der junge Japaner ist seit seinem Doppelpack gegen den KSC Anfang April trotz großem Fleiß und hoher Laufintensität ertraglos. Also erteilte Wolf am vergangenen Sonntag gegen Aue Florian Klein das Mandat. Der Österreicher hatte sich nach seiner Einwechslung gegen den Club (71.) mit einer starken Schlussphase und dem Siegtreffer in der Nachspielzeit (90.+1) für mehr empfohlen.

Asano ist unfassbar schnell, aber Flo hat auch Topspeed.

VfB-Trainer Hannes Wolf über Florian Klein

"Für Klein spricht das Training, der Einsatz, die Szenen, die er im Training im torgefährlichen Raum hat, und dass wir durch ihn nur ganz wenig Tempo verlieren. Takuma Asano ist unfassbar schnell, aber Flo hat auch Topspeed", begründete Wolf nach dem Sieg gegen Aue das Votum für den 30-Jährigen, dessen Vertrag in Stuttgart nicht über das Saisonende verlängert wird. "Er hat es verdient. Auch wenn eine sportliche Entscheidung für die nächste Saison gefallen ist, das hat nichts mit Politik zu tun", erklärte sein Trainer. "Er hat es top gemacht."

Green und Werner zuletzt nur mit Kurzeinsatz

Immerhin mit einem Kurzeinsatz gegen Aue (ab 82.) wurde Julian Green bedacht. Der Winterzugang des FC Bayern durfte zuletzt Anfang April beim 1:1 bei 1860 München von Beginn an ran, überzeugte dort aber nicht (kicker-Note 4,5). Erhält der US-Amerikaner nun, also knapp einen Monat später, seine nächste Bewährungschance von Beginn an? "Julian ist ein guter Junge und ein wichtiger Bestandteil des Teams, hat schon viel gespielt", lobt Wolf. Für Tobias Werner, im Sommer vom FC Augsburg gekommen, traf das zuletzt nicht zu. Fünf Einsätzen zu Saisonbeginn folgte nur noch ein Kurzeinsatz bei den Münchner Löwen. Für das Spiel beim 1. FC Nürnberg wurde der 31-Jährige, der in dieser Saison immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hat, immerhin mit einem Kaderplatz versehen.

Wir brauchen ein stabiles Gerüst, ein funktionierendes System auf dem Platz.

Hannes Wolf

Wolf hat also die Qual der Wahl bei der Besetzung seiner Flügel. Aus fünf mach zwei lautet die Formel, die der VfB-Coach anwenden muss. Wie er bei seiner Personalauswahl vorgeht, erklärte der erst 36-Jährige jüngst wie folgt: "Das Entscheidende ist natürlich erst einmal die Einschätzung zur Verfassung unserer Spieler. Aber dann schaut man natürlich auch: Wer passt zu wem? Was passt gegen diesen Gegner? Was ist gefordert?" Am wichtigsten aber sei "ein funktionierendes System auf dem Platz" und - was sonst - "ein stabiles Gerüst".

fi/gem