Bundesliga

Korkuts trügerischer Blick aus dem Dunkel

Ohne Tah und Chicharito, aber mit Kampl nach Darmstadt

Korkuts trügerischer Blick aus dem Dunkel

Sieht lieber das Licht als den Schatten: Bayer-Coach Tayfun Korkut.

Sieht lieber das Licht als den Schatten: Bayer-Coach Tayfun Korkut. imago

Dass Bayer 04 im Abstiegskampf steckt, ist bei drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz klar. Konkret thematisieren möchte Tayfun Korkut dies aber auch nach dem schwachen Auftritt beim 3:3 gegen Wolfsburg nicht. Doch zumindest stellt der Trainer die Existenz der möglichen Bedrohung nicht mehr komplett in Abrede. Auch wenn er den positiven Blickwinkel weiter bedingungslos den Vortritt lässt. So erklärte Korkut am Dienstagmittag zur Lage: "Wir sind immer noch in dem Bereich, in dem wir mit Sicherheit die Augen nicht verschließen werden, was die Situation nach unten angeht, aber trotz allem sind wir noch so optimistisch, dass wir uns mit einem Dreier in die andere Richtung bewegen können."

Dazu können am Mittwoch in Darmstadt zwei potenzielle Leistungsträger nicht beitragen. Sowohl für Jonathan Tah als auch für Chicharito wird die Zeit bis zum Anpfiff zu knapp, um ihre Oberschenkelprobleme komplett überstanden zu haben. "Jonathan geht es besser, aber er hat in den letzten Tagen kein volles Mannschaftstraining absolvieren können. Bei ihm wird es nicht reichen", erklärte der Trainer zum zentralen Abwehrspieler. Der Nationalspieler hätte der gegen die Wölfe so wackeligen Innenverteidigung sicherlich gutgetan.

Wie Tah absolvierte auch Chicharito am Dienstag eine individuelle Einheit. "Bei ihm ist es aber auch so, dass es eher schwierig aussieht, aber wir wollen den letzten Eindruck abwarten", erklärte Korkut vor dem Nachmittagstraining. Nach der Einheit kam dann die zu erwartende Meldung: Auch Chicharito gehört nicht zum 18er-Aufgebot für Darmstadt. Dafür wird Mittelfeld-Antreiber Kevin Kampl nach einem Infekt in die Elf zurückkehren. Der Slowene, der auch in schwierigen Situationen der Ball fordert, wurde gerade aufgrund dieser Eigenschaft gegen Wolfsburg schmerzlich vermisst.

Kampls Rückkehr stellt wenigstes ein gutes Vorzeichen vor dem schweren Gang nach Darmstadt dar. Vor diesem ließ Korkut am Ende aber doch wieder nur das positive Denken zu. So erklärte der 43-Jährige: "Solange wir die Möglichkeit haben, das Licht nach oben sehen zu können, werden wir nicht ins Dunkle schauen." Das Trügerische an der Situation: Gerade wenn man im Dunklen sitzt, ist ein jedes Licht gut zu erkennen - mag es noch so klein und weit entfernt sein.

Stephan von Nocks