"Wir freuen uns natürlich riesig über den Sieg", so Herrlich auf der Pressekonferenz nach Spielende. "Der Sieg scheint allerdings teuer erkauft." Rechtsverteidiger Kopp musste kurz von Schluss mit einer Schulterverletzung ausgewechselt werden, sein Trainer befürchtet das Saisonaus für den 22-Jährigen. "Das verbessert unsere Situation auf der rechten Abwehrseite natürlich nicht unbedingt", haderte der SSV-Coach.
Notstand rechts hinten
Zuletzt hatten sich bereits Kapitän Oliver Hein (Kniescheibenverrenkung und Außenbandanriss am rechten Knie) sowie dessen Vertreter Robin Urban (Außenbandanriss am Knie) schwer verletzt. Damit ist Herrlich in den nächsten Wochen auf der Position des Rechtsverteidigers zum Improvisieren gezwungen.
Im Spiel gegen den Mit-Aufsteiger aus Lotte hatte der SSV im ersten Durchgang eine ganze Reihe guter Chancen liegen lassen. "Der gegnerische Torwart schien unüberwindbar", lobte Herrlich Lottes Schlussmann Benedikt Fernandez. Die Führung durch Andreas Geipl, der einen Foulelfmeter nach knapp einer Stunde sicher verwandelte (59.), brachte Regensburg schließlich auf Kurs. Das Eigentor von Lottes Innenverteidiger Matthias Rahn kurz vor Ende (89.) besiegelte den dritten Sieg nacheinander für den Jahn.
Platz zwei der Rückrundentabelle
Rein sportlich lief das Wochenende also optimal für die Oberpfälzer. Durch den Sieg gegen die Sportfreunde verteidigte der Jahn Platz drei gegenüber dem Chemnitzer FC. Die Konkurrenten aus Magdeburg (1:2 gegen Mainz II), Halle (1:1 gegen Münster) und Osnabrück (1:2 in Wiesbaden) ließen zudem allesamt Punkte liegen. Im Jahr 2017 ist Regensburg noch ungeschlagen und belegt in der Rückrundentabelle hinter "Spitzenreiter" Zwickau (13 Punkte) mit zwölf Punkten aus sechs Spielen (drei Siege, drei Remis) zusammen mit Duisburg den zweiten Rang.
Wir wollen 45 Punkte erreichen, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben.
SSV-Trainer Heiko Herrlich
Herrlich wehrt sich jedoch weiter beharrlich, vom Aufstieg zu sprechen. "In der Liga kann jeder jeden schlagen", so der 45-Jährige. "Aufgrund der Personalsituation ändert sich an unserem Ziel nichts: Wir wollen 45 Punkte erreichen, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben." Zu dieser Marke fehlen dem Jahn bei 13 ausstehenden Spielen noch sechs Zähler. Regensburgs Coach mahnt jedoch: "Es ist alles so eng, deswegen muss man den Ball schön flach halten." In der Tat trennen den Tabellenzweiten aus Magdeburg (39 Punkte) und den Achten aus Osnabrück (36 Punkte) gerade einmal drei Zähler.