"Ich glaube, dass man den Arbeitsbereich des 4. Offiziellen überdenken muss", erklärt der 29-Jährige deshalb, "sie sind in der Bundesliga nur dazu da, die Trainer einzufangen. Aber so viel Anlass gibt es dazu nicht. In den Spielen, die ich erlebt habe, gibt es vielleicht eine Situation auf beiden Seiten."
Also empfiehlt Nagelsmann, die meist brachliegenden Kompetenzen zwischen den Trainerbänken zweckmäßiger einzusetzen. "Die 4. Offiziellen sollten eher dazu da sein, den Schiedsrichter zu unterstützen, weil deren Blicke nicht immer nur auf den Ball gerichtet sind. Der Schiri schaut zum Beispiel nach einer Grätsche dem Ball nach", so Nagelsmann, derweil könne sein Kollege außen "weiter auf den Grätschenden achten, ob der noch das Beim hochzieht oder sonst etwas passiert".
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"Ich gehe ja nicht auf den Platz, um meinem Spieler eine reinzuhauen"
Solche Hilfestellungen hält Nagelsmann für viel hilfreicher, "als dass er ständig zwischen den Bänken lauert". Und dann auch noch eingreift, wenn es gar nicht geboten sei. "Und bist du mal einen halben Meter auf dem Platz, während gerade ein Spieler behandelt wird, ziehen sie dich sofort vom Acker", wundert sich der TSG-Coach, "ich gehe ja nicht auf den Platz, um meinem Spieler eine reinzuhauen, sondern, um ihm irgendwas zu erklären. Dafür werde ich auch bezahlt. Das sind einfach Dinge, die braucht es nicht."
Für die Zukunft wünscht sich Nagelsmann jedenfalls 4. Offizielle, die mehr dem Schiedsrichtergespann in dessen Entscheidungsfindungen helfen, statt allein möglicher Unsportlichkeiten in den Coachingzonen zu harren. "Sie sollten lieber aufpassen, was im Spiel passiert, statt immer den Aufpasser zu machen", so Nagelsmann, "lieber den Schiri unterstützen und nicht so viel auf die Trainer schauen. Die kriegen sich im Normalfall schon reguliert." Falls nicht, greift der vierte Mann ohnehin ein.
