Bundesliga

Kovac: "Wir sind kein Spitzenteam"

Frankfurt-Coach warnt vor Ingolstadt

Kovac: "Wir sind kein Spitzenteam"

Sieht Ingolstadt besser, als es der Tabellenplatz aussagt: Frankfurts Coach Niko Kovac.

Sieht Ingolstadt besser, als es der Tabellenplatz aussagt: Frankfurts Coach Niko Kovac. imago

"Ingolstadt", sagt Kovac, "darf von seiner Qualität her nicht auf Platz 17 stehen. Diese Mannschaft kämpft bis zur letzten Minute. Ein unangenehmer Gegner." Kovac weiß, wovon er spricht. Schließlich ist dem Coach das jüngste Aufeinandertreffen mit dem FCI im DFB-Pokal Ende Oktober noch in bester Erinnerung. Nach 120 enorm kräftezehrenden Minuten schafft die Eintracht erst im Elfmeterschießen (4:1) den Einzug ins Achtelfinale. Gegen dicht gestaffelte, gut organisierte Gäste fanden die Hessen kaum Mittel im Offensivspiel.

Das soll sich am Samstag ändern. Kovac blickt auf eine erfolgreiche Trainingswoche zurück und darf, anders als noch vor einer Woche in Leverkusen, wieder voll auf die Dienste des genesenen David Abraham setzen. Eine leichte Oberschenkelzerrung hatte den Verteidiger rund eine Woche außer Gefecht gesetzt, "morgen", betont der Coach, "wird er von Beginn an dabei sein." Mit seiner Antrittsstärke und Dynamik ist Abraham ein Schlüsselspieler im Defensivzentrum der Eintracht. "Ingolstadt hat schnelle Stürmer, da kann David einiges ablaufen", glaubt der Trainer.

Spielersteckbrief Abraham
Abraham

Abraham David

Trainersteckbrief Kovac
Kovac

Kovac Niko

Eintracht Frankfurt - Vereinsdaten
Eintracht Frankfurt

Gründungsdatum

08.03.1899

Vereinsfarben

Rot-Schwarz-Weiß

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Die Frage, welchem Spieler er das Vertrauen auf rechts außen schenkt, lässt der 45-Jährige unbeantwortet. Als wahrscheinlichste Alternative für den gesperrten Mijat Gacinovic gilt Ante Rebic, der den Serben schon in Leverkusen nach gut einer Stunde ersetzt hatte. "Wir haben eine gute Lösung", hält sich Kovac bedeckt. Über links dürfte erneut Youngster Aymen Barkok beginnen.

Schanzer sind stark bei Standardsituationen

Taktisch könnte der Kroate dank Abrahams Rückkehr auf eine Viererkette setzen und Makoto Hasebe auf die Doppelsechs ziehen. Eine Option, die sich besonders eignen würde, um der Gefahr gegnerischer Konter zu entgehen. Der Fußballlehrer sieht, neben dem schnellen Umschaltverhalten, eine weitere Stärke im Spiel der Schanzer: die Gefahr nach Standardsituationen. Von seinen 17 Toren erzielte der FCI bereits zehn nach ruhenden Bällen - ein Topwert. Besonderen Fokus legt Kovac daher auf die schwierige Balance zwischen kompakter Verteidigungsarbeit und dem Auftrag, möglichst wenige eigene Fouls zu begehen. Wichtig sei, "dass der Schiedsrichter nicht alles abpfeift und wir eine hohe Nettospielzeit haben."

Trotz Platz drei und 20 Punkten Abstand auf den FCI weiß Kovac mit dem Vergleich "Spitzenteam gegen Underdog" nichts anzufangen: "Wir sind kein Spitzenteam und dürfen Ingolstadt nicht unterschätzen. Sie werden in der Liga bleiben und haben zu viel Qualität, um abzusteigen."

Maximilian Müller