"Nach der Roten Karte war die Messe gelesen", analysierte SGE-Coach Kovac kurz nach Spielende gegenüber "Sky". In der Tat hatte der 45-Jährige damit Recht: Denn nach dem Ausrutscher von Torwart Lukas Hradecky, dem anschließenden Handspiel außerhalb des Strafraums vor dem lauernden RB-Abwehrmann Bernardo und der folgenden wie absolut gerechtfertigten Roten Karte lagen die Hessen bereits klar im Hintertreffen. Doch nicht nur das: Auch das direkt folgende Gegentor durch Marvin Compper schockte die Gäste noch mehr. Das sah Kovac genauso: "Wir hatten auch noch das Pech, direkt das Gegentor zu kassieren. Im Anschluss war dann nichts mehr auszurichten."
Doch obwohl der Trainer feststellte, dass man bei diesem Duell mit RB "heute keine richtige Analyse vornehmen kann, das Spiel war einfach gleich zu Beginn entschieden", analysierte der Kroate doch - und zwar die Standardschwäche seiner Mannen: "Wir haben den Gegner einmal mehr bei Standards eingeladen, das muss einfach besser verteidigt werden." Vor allem Timothy Chandler agierte beim 0:2 von Timo Werner schwach, was sich der US-Nationalspieler auch ankreiden lassen musste. Beachtlich: Jedes dritte der insgesamt wenigen 15 Saisongegentore kassieren die Hessen nach ruhenden Bällen.
Spielersteckbrief Hradecky
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"Er hätte ihn durchlassen müssen"
Darüber hinaus hätte sich Eintracht-Keeper Hradecky laut Kovac anders entscheiden müssen: "Er ist weggerutscht, so wie ich das mitbekommen habe. Dennoch hat er sich dann falsch entschieden. Er hätte ihn (Bernardo; Anm.d.Red.) durchlassen müssen. Doch hätte, hätte, Fahrradkette. Es ist so passiert und das Spiel war sehr früh gegessen. Deshalb will ich es nicht überbewerten."
Sportdirektor Fredi Bobic äußerte sich ebenfalls zur Szene des Spiels: "Das war ein Reflex, da kann man ihm keinen Vorwurf machen. Es wäre schön gewesen, wenn wir elf gegen elf weitergespielt hätten. Dann wäre es ein klasse Spiel geworden." So aber verlor die Eintracht trotz zwischenzeitlich guter Phase mit zwei Chancen für Ante Rebic letztlich verdient mit 0:3 - auch weil Timo Werner kurz vor der Pause (45.+4) und Jesus Vallejo in Abschnitt zwei (67.) via Eigentor die weiteren Gegentreffer besorgten.
Interessant am Rande: Vallejo unterlief damit das 54. Eigentor in der Frankfurter Bundesliga-Geschichte - Höchstwert mit Werder Bremen.
