Regionalliga

Burghausen: Verbleib von Trainer Wolf weiter fraglich

Bürgermeister übt scharfe Kritik

Burghausen: Verbleib von Trainer Wolf weiter fraglich

Sein Verbleib in Burghausen über den Sommer hinaus ist fraglich: Cheftrainer Uwe Wolf.

Sein Verbleib in Burghausen über den Sommer hinaus ist fraglich: Cheftrainer Uwe Wolf. imago

Seit 2014 spielt der SV Wacker Burghausen in der viertklassigen Regionalliga Bayern. Dass noch einmal in naher Zukunft eine Partie in der 3. Liga oder gar 2. Bundesliga, wo der Klub von 2002 bis 2007 fünf Spielzeiten absolvierte, dazukommt, ist fraglich. Denn aufgrund der angespannten finanziellen Lage entschloss man sich bei den Schwarz-Weißen Ende des vergangenen Jahres zur Abkehr vom Profifußball . Ab der kommenden Saison wird es an der Salzach nur noch Spieler geben, die neben dem Fußball einem Beruf, einer Ausbildung oder einem Studium nachgehen. Offen war damit auch, ob Trainer Wolf dem SVW über den Sommer hinaus erhalten bleibt. Dann nämlich läuft sein Vertrag aus.

Eine endgültige Entscheidung über seinen Verbleib steht auch weiterhin aus. Ein klares Bekenntnis zum SV Wacker, den der gebürtige Pfälzer in seiner zweiten Amtszeit trainiert, vermeidet Wolf. "Fußball ist so schnelllebig, das kann man jetzt noch nicht sagen", erklärt der 49-Jährige, der trotz aller düsteren Zukunftsaussichten festhält: "Es wird im nächsten halben Jahr so professionell weitergehen wie bisher."

Trainersteckbrief Wolf
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"Auf Biegen und Brechen": Wolf will im Landespokal weiterkommen

Auch wenn der SVW als Siebter und mit 25 Punkten Abstand so gut wie chancenlos auf den Aufstieg hinter dem ersten Platz rangiert, hat sich Wolf trotzdem noch Ziele gesetzt - vor allem im Landespokal. Dort allerdings trifft seine Mannschaft im Viertelfinale auf den unangefochtenen Regionalliga-Spitzenreiter Unterhaching. "Da müssen wir auf Biegen und Brechen versuchen zu gewinnen", sagt er. Immerhin bestünde dann noch die Chance zur Qualifikation für den DFB-Pokal nächste Saison – und damit verbundene unverhoffte Einnahmen.

Ob dieser Ausblick Burghausens Bürgermeister Steindl umstimmen würde, ist allerdings unwahrscheinlich. Der einflussreiche Kommunalpolitiker hatte die Abkehr vom Profifußball forciert und als alternativlos bezeichnet. "Ich habe schon im September intern schriftlich mitgeteilt, dass es so nicht weiterlaufen kann, weil man auf ein riesiges Defizit zuläuft", betont er. Den Etat des Viertligisten taxiert er auf 1,6 Millionen Euro und damit auf einen der höchsten in der Regionalliga. "Das kann kein Mensch mehr finanzieren, also muss man erheblich runter. Aus meiner Sicht auf 800.000 bis 900.000 Euro. Dann kann man den Spielbetrieb in aller Ruhe starten. Auch wenn es sportlich nicht leicht wird."

Steindl über Wolf: "Er schwebt über dem Verein"

Heftige Kritik übt der SPD-Politiker außerdem an Wolf: "Er schwebt über dem Verein, hat keine Bindung zu den Verantwortlichen und gibt Stellungnahmen ab, die ihm nicht zustehen. Er ist einer der bestbezahlten Trainer der Liga und keiner redet ihm in sportlichen Dingen rein, aber ansonsten hat er schon das zu machen, was der Arbeitgeber vorgibt." Wolf selbst sieht die Kritik an seiner Person gelassen: "Ich kann damit umgehen, ich bin ja selbst mein größter Kritiker." Trotzdem sind die Voraussetzungen alles andere als ideal, um die Zusammenarbeit über den Juni hinaus fortzusetzen.

pau/an