"Wir haben hier heute sehr viel Glück gehabt", sagte Fortuna-Coach Funkel nach dem 0:0 am Main. "Wir hatten Rensing und das Quäntchen Glück." In der Tat waren die Kräfteverhältnisse nach ausgeglichener Anfangsphase schnell geklärt. Einem Pfostentreffer von Peter Kurzweg folgte ein Lattenschuss von Junior Diaz, ehe sich die wohl wichtigste Szene des Spiels (40.) anschloss.
Nach einer Flanke von Nejmeddin Daghfous bugsierte Felix Müller den Ball im Liegen zurück ins Zentrum, wo Tobias Schröck aus abseitsverdächtiger Position den Ball mit der Hacke Richtung Torlinie verlängerte. Waren mit Michael Rensing und Julian Koch zwei Spieler der gegnerischen Torlinie näher? Schwierig. Und als wäre damit nicht schon für genug Gesprächsstoff gesorgt, war zudem nicht eindeutig zu beweisen, ob der Ball anschließend überhaupt hinter der Torlinie gewesen war.
2. Bundesliga - 15. Spieltag
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Hollerbach: "Für mich war das ein klares Tor"
"Ich habe nicht gesehen, ob der Ball hinter der Torlinie war", sagte der glänzend aufgelegte Rensing hinterher. Die Fernsehbilder lassen vermuten, dass das Leder die Linie komplett überschritten hatte. Doch Schiedsrichter Florian Heft hatte in Absprache mit seinem Assistenten ohnehin auf Abseits entschieden. "Das habe ich jetzt im Nachhinein auch gehört", sagte Hollerbach auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Für mich war das ein klares Tor. Das ist jetzt müßig, das alles durchzukauen."
Dem Schiedsrichter wollte Hollerbach keinen Vorwurf machen, ärgerte sich aber trotzdem. "Ich glaube, es wäre einfach, wenn man draußen beim vierten Mann einen Bildschirm hätte, dann könnte man das schnell sehen und auch richtig beurteilen." Aber wäre es so einfach gewesen? Sowohl die Abseitsposition als auch die Entscheidung, ob der Ball hinter der Linie war, führte im Videostudium zu keinem 100-prozentig klaren Ergebnis.
"Ich bin für Fairness und Klarheit", sagte Hollerbach und verwies darauf, dass er auch im umgekehrten Fall für TV-Bilder plädiert hätte. Doch Klarheit bringt manchmal eben nicht mal der Videobeweis. Abseits? Eher ja. Ball hinter der Torlinie? Eher ja. Immerhin an diesem Punkt hätte in der Bundesliga dank Torlinientechnologie kein Zweifel geherrscht.
