2. Bundesliga

"Vetternwirtschaft": Harte Vorwürfe gegen die Leonhardts

Turbulente Mitgliederversammlung in Aue

"Vetternwirtschaft": Harte Vorwürfe gegen die Leonhardts

Zielscheibe der Kritik: Aues Präsident Helge Leonhardt.

Zielscheibe der Kritik: Aues Präsident Helge Leonhardt. imago

Zentrales Thema war die noch immer ungeklärte Freistellung von Ex-Sportdirektor Steffen Ziffert im Sommer. In erster Linie die Mitglieder des Förderkreises hatten es deshalb auf den Präsidenten und dessen Bruder Uwe, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, abgesehen. Beim "Familienbetrieb FC Leonhardt", wie Förderkreis-Mitglied Steffen Schubert den FC Erzgebirge nannte, fehle es an Transparenz: "Das ist Vetternwirtschaft. Steffen Ziffert wurde vom Hof gejagt, es wurde hemmungslos gelogen."

Kapitän Martin Männel versuchte noch in einer frühen Phase der Diskussion die Wogen zu glätten, indem er die Vereinsführung ausdrücklich lobte und vor überzogener Kritik warnte. Trotzdem wurde die Stimmung hitzig, der Vorsitzende des Fördervereins Manfred Jahn stellte fest: "Jeder spürt, dass im Verein etwas faul ist."

Erzgebirge Aue - Vereinsdaten
Erzgebirge Aue

Gründungsdatum

04.03.1946

Vereinsfarben

Lila-Weiß

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Leonhardt vermeldet: Die Finanzen stimmen

Aufsichtsrat Uwe Leonhardt ließ sich die Kritik nicht gefallen. "Ich habe 25 Jahre in den Verein investiert. Das sind maßlose Unterstellungen. Ich lasse auch meinen Bruder Helge nicht durch den Kakao ziehen", sagte er und forderte: "Die Grabenkämpfe müssen endlich wieder aufhören. Wir brauchen jetzt Geschlossenheit." Trotzdem bilanzierte Vorstandsmitglied Joachim Engelmann: "Der Verein ist gespalten."

Wenngleich sich die Leonhardts jeder Menge Kritik ausgesetzt sahen, vermeldete der Präsident immerhin gute Zahlen. Trotz des Abstiegs in die 3. Liga wurde die vergangene Saison mit einem überschaubaren Minus von 558.000 Euro abgeschlossen, wobei ohne die Aufstiegsprämie in Höhe von 900.000 Euro sogar ein Plus erwirtschaftet worden wäre. Der Verein, der für die laufende Saison mit einem Gewinn von rund 160.000 Euro kalkuliert, ist damit beinahe schuldenfrei.

mam