Bundesliga

Nur Platz 10? Eberls Appell: "Nicht verschlucken"

Raffael-Comeback rückt näher

Nur Platz 10? Eberls Appell: "Nicht verschlucken"

"Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen": Gladbachs Manager Max Eberl.

"Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen": Gladbachs Manager Max Eberl. imago

In der nächsten Woche beim Heimspiel gegen Celtic Glasgow können die Weichen für ein Überwintern im Europacup gestellt werden. Und in der Bundesliga? Stehen die Fohlen nach nur einem Punkt aus den vergangenen drei Spielen (ohne ein eigenes Tor) und dem Abrutschen auf Tabellenplatz zehn gegen die Frankfurter Eintracht unter Zugzwang - womit auch schon das Thema Erwartungshaltung in den Mittelpunkt rückt.

Denn mit größter Vehemenz versuchen Trainer Andre Schubert und vor allem Sportdirektor Max Eberl zurzeit einer aufkommenden Unruhe im Umfeld entgegenwirken. "Die Erwartungshaltung um uns herum ist immens groß. Unsere Kugel wird immer sehr, sehr hoch geschoben. Borussia Mönchengladbach hat sich in den vergangenen fünf Jahren märchenhaft entwickelt. Und diese Entwicklung trägt dazu bei, dass die Erwartungen so hoch sind", erklärte Eberl auf der Pressekonferenz am heutigen Donnerstag.

Der Fluch der guten Tat - kein neues Phänomen. Doch Gladbachs Macher wird nicht müde zu betonen, man solle "realistisch bleiben". Eberls Appell: "Wir dürfen uns von den Erwartungen nicht erschlagen lassen. Dass wir auch mal Zehnter sein können, kommt für viele offenbar völlig überraschend, völlig unerwartet. Für mich ist das etwas ganz Normales. Das heißt nicht, dass wir damit zufrieden sind. Nein, wir sind ehrgeizig und wollen viel erreichen. Aber wir dürfen nicht zu viel wollen und uns dabei verschlucken, sondern müssen gleichzeitig berücksichtigen, was wir gerade können. Und momentan fehlen uns eben viele, viele Spieler, die für uns den Unterschied ausmachen können. Ich wiederhole gerne den Satz, den wir oft genug gehört haben: Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen. Das sollten wir uns immer mal wieder vor Augen halten."

Raffael: "Er kann im Kader sein"

Auch Frankfurt, mahnte Eberl, werde "kein Selbstläufer". Zumal sich die Personalsituation im Vergleich zu den vergangenen Spielen nur unwesentlich verändern wird. Andreas Christensen (Muskelverletzung im Gesäßbereich), Thorgan Hazard (Kniereizung) und Ibrahima Traoré (Oberschenkelzerrung) fallen aus. Bei Raffael, der seinen Faserriss überwunden hat, sehen die Borussen Licht am Ende des Tunnels. "Er kann im Kader sein", kündigte Schubert an. "Er hat heute seine erste Trainingseinheit mit der Mannschaft."

Ob diese eine Einheit mit den Kollegen nach der vierwöchigen Pause schon ausreicht, um wenigstens als Joker auf der Bank Platz zu nehmen? Abwarten.

Jan Lustig