Bundesliga

Nagelsmann bekämpft die Defizite

Hoffenheim: Überzahlspiel auf dem Trainingsplan

Nagelsmann bekämpft die Defizite

1899-Coach Julian Nagelsmann arbeitet an der Aufarbeitung der Defizite.

1899-Coach Julian Nagelsmann arbeitet an der Aufarbeitung der Defizite. imago

In speziellen Übungs- und Spielformen provozierte der 29-Jährige kurzzeitige numerische Überlegenheit der Angreifer vor allem über die Flügel, aber auch im Angriffszentrum. Einige dieser Spielsituationen hatte die TSG am Samstag gegen Freiburg nicht effizient genug ausgespielt und so die Chance verspielt, die Partie vorzeitig zu entscheiden.

"Wir müssen in der 55. Minute einfach 3:0 führen", hatte Nagelsmann analysiert, "da haben wir einige Drei-gegen-zwei- oder Vier-gegen-drei-Situationen, wo wir den Gegner nicht zwingen, sich zu entscheiden, sondern in denen wir entscheiden." Häufig falsch. Zu früh oder zu spät gespielte Pässe, wenig clevere Laufwege ermöglichten dem Gegner immer wieder eine in letzter Sekunde klärende Grätsche oder einen blockierenden Fuß.

"Wir sind noch zu gierig, ein Tor zu schießen"

"Wenn du selber entscheidest, hast du Fehlerpotential", erläutert Nagelsmann, "wenn der Gegner sich entscheidet, kannst du darauf reagieren." Und die sich so zwangsläufig ergebenden Räume gegen einen Gegner in Unterzahl zielstrebig und dennoch überlegt zu nutzen. "Da sind wir noch zu gierig, ein Tor zu schießen. Da wollen wir zu viel und zu schnell vor das Tor kommen." Diese hektische Betriebsamkeit erhöht unnötig die Fehlerquote.

Also arbeitet Nagelsmann an der Feinjustierung. Am Stellungsspiel, den Laufwegen, dem Timing in den Abläufen und im Passspiel. "Dann schießen wir mehr Tore. Und dann ist das für die Haare und das Herz entspannter", argumentiert der Cheftrainer, für dessen Geschmack alle drei jüngsten 2:1-Erfolge nicht bis zum Abpfiff spannend hätten bleiben müssen.

Michael Pfeifer