Die erste Schlüsselszene war nach einer hart umkämpften, aber chancenarmen ersten Hälfte allerdings bereits in der 54. Minute. Denn da zündeten einige Unverbesserliche im Hannoveraner Block zahlreiche Fackeln und sorgten durch dichte Rauchschwaden für eine minutenlange Spielunterbrechung. Damit erwiesen diese "Fans" ihrer Mannschaft einen Bärendienst. Schließlich war 96 nach dem Seitenwechsel als das etwas zielstrebigere Team aus der Kabine gekommen und hatte bis dato durch Sobiech, Schmiedebach und Bakalorz gleich dreimal vor dem Berliner Tor aufhorchen lassen.
Keller beweist gutes Händchen
Nach der unfreiwilligen Pause konnten die Gäste daran nicht mehr anknüpfen, die Partie wurde nach und nach hektischer und zerfahrener. Was folgte, war die Schlüsselszene Nummer zwei: Die Hereinnahme von Quaner, der in der 74. Minute für Redondo eingewechselt wurde. Bis in die Haarspitzen motiviert sorgte der neue Mann, der zuletzt wegen muskulärer Probleme zweimal pausiert hatte, sofort für Belebung. "Ich fühle mich hier sehr wohl. Das sieht man auch", erklärte der Stürmer nach dem Spiel. Und man sah es deutlich, denn nicht einmal zwei Minuten nach seiner Einwechslung erzielte er mit seinem siebten Saisontor den Führungstreffer für Union, vier weitere Minuten später bereitete er das 2:0 von Philipp Honsiner vor.
Spielbericht
Angesichts des fünften Saisonsiegs konnte auch der Anschlusstreffer der Niedersachsen, den Klaus in der sechsten Minute der Nachspielzeit erzielte, die Stimmung nicht trüben. "Das war ein hochklassiges Spiel und Werbung für die 2. Bundesliga. Das Tempo in der Partie war sehr hoch, auch körperlich waren beide Mannschaften wahnsinnig robust. Wir waren von Anfang an gut im Spiel und unsere Taktik ist gut aufgegangen. Ich muss die Mannschaft wirklich loben, sie hat genau das umgesetzt, was wir unter der Woche erarbeitet haben", zeigte sich Jens Keller begeistert.
"Jede Mannschaft, die hier herkommt, spielt hier sicherlich nicht gerne, wir haben auch heute wieder gezeigt, dass das unser Stadion ist", fasste Hosiner zusammen. Das Zünglein an der Waage war laut des Torschützen zum 2:0, dass Union "wieder als Mannschaft aufgetreten" sei. Um weiter den Kontakt zur Spitzengruppe der Liga zu halten, gilt es nun, dieses Selbstbewusstsein und den Zusammenhalt auch in der kommenden Woche beim Aufsteiger Aue zu zeigen.