2. Bundesliga

Füllkrug: "Jetzt spürt Leipzig den Druck"

Beeindruckender Club schielt noch oben

Füllkrug: "Jetzt spürt Leipzig den Druck"

Matchwinner mit drei Toren: Niclas Füllkrug. Etwas Glück war beim Elfmeter aber auch dabei.

Matchwinner mit drei Toren: Niclas Füllkrug. Etwas Glück war beim Elfmeter aber auch dabei. imago

Schon vor der Pause spielten die Nürnberger "phasenweise Powerfußball", wie es Club-Trainer René Weiler nach der Partie ausdrückte: "Die Mannschaft hat in der Pause gespürt, dass noch etwas möglich ist. Dass wir noch sechs Tore machen, war natürlich nicht zu erwarten. Für mich ist das etwas vollkommen Neues."

Den Fehlstart in die Partie (Niclas Füllkrug: "Anfangs waren wir ein bisschen ängstlich") machten die Nürnberger so schnell wieder vergessen. Sebastian Kerk konnte die Leistungsexplosion nach dem Rückstand durch Adrian Nikci (3.) und Damir Kreilach (23.) kaum erklären: "Wir haben wieder unbändigen Willen gezeigt. Was nach dem 0:2 passiert ist, da fehlen mir die Worte."

Versuchen wir es mal: Der Schock war schnell verdaut, schon vor der Pause legte der Club trotzig den Vorwärtsgang ein und wurde in der 29. Minute durch Füllkrugs Treffer scheinbar belohnt. Doch Schiedsrichter Martin Thomsen wollte einen Schubser gesehen haben und verweigerte dem Tor die Anerkennung.

Mit Wut im Bauch gingen die Weiler-Schützlinge die zweite Hälfte an. Schon in der 49. Minute konnte Tim Leibold verkürzen. Diesmal zählte der Treffer. Dann schließlich der Elfmeter nach einer Stunde Spielzeit. Füllkrug kam im Strafraum - offensichtlich ohne gegnerische Einwirkung - zu Fall. Seine eigene Darstellung: "Mich hat jemand geschubst. Dass es der Hanno (Behrens) war, hab ich natürlich nicht gesehen." Union-Trainer André Hofschneider war verständlicherweise nicht begeistert und sprach von einer "diskussionswürdigen" Entscheidung.

Wie auch immer: Füllkrug ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte zum Ausgleich. Und ließ noch zwei weitere Treffer (67., 90.) folgen. "Anfangs lief alles gegen uns, aber mit vereinten Kräften haben wir es erzwungen. Jetzt spürt Leipzig wieder den Druck", sagt der Ex-Bundesliga-Spieler (Werder Bremen). Die Sachsen spielen am Montagabend bei Kaiserslautern. Bei einem Patzer betrüge der Rückstand der Nürnberger nur noch drei Zähler - bei drei noch ausstehenden Spielen nichts, was sich nicht noch aufholen ließe.

sam/dpa