Bundesliga

Niemeyer freut sich über "geilen Schritt"

Darmstadt: Fünfter Auswärtssieg sorgt für Zehn-Punkte-Polster

Niemeyer freut sich über "geilen Schritt"

Hoch die Arme: Peter Niemeyer und Kollegen bejubeln Darmstadts 2:0 in Hoffenheim.

Hoch die Arme: Peter Niemeyer und Kollegen bejubeln Darmstadts 2:0 in Hoffenheim. Getty Images

Sichtlich erschöpft, aber glücklich stand Peter Niemeyer in der Mixed Zone. Vorausgegangen waren 94 intensive, weil kampfbetonte Minuten, in denen die Lilien aus Darmstadt die TSG aus Hoffenheim verdient mit 2:0 niedergerungen hatten. "Dass wir Hoffenheim so Paroli geboten und so eindrucksvoll gewonnen haben, hätte wohl keiner gedacht", zeigte sich Niemeyer selbst ein wenig erstaunt über den Auftritt des Aufsteigers. "Man muss nur einmal die ganzen Gegebenheiten zwischen Darmstadt und Hoffenheim vergleichen", spielte der 32-Jährige, der standesgemäß zusammen mit Jerome Gondorf die Doppelsechs des SV98 bildete, auf die unterschiedlichen Voraussetzungen der beiden Bundesligaklubs - etwa bei Etat und Spielermaterial - an .

Niemeyer: "Mit 24 Punkten steigt man sang- und klanglos ab"

"Keiner", so Niemeyer weiter, "hätte gedacht, dass wir nach 20 Spieltagen mit dieser Punktzahl dastehen." 24 Zähler haben die Lilien mittlerweile auf ihrem Punktekonto angehäuft - ein Wert, den wohl selbst die kühnsten Optimisten den Hessen vor Saisonbeginn nicht zugetraut hätten. Gerade deshalb, hob der defensive Mittelfeldspieler mahnend den Zeigefinger, müsse man nun aufpassen, sich von den vielen Schulterklopfern nicht blenden zu lassen. "Dass wir uns diese Situation geschaffen haben, ist schon Schulterklopfer genug", meinte der Ex-Herthaner. "Mit 24 Punkten steigt man, glaube ich, sang- und klanglos ab", warnte Niemeyer davor, den Sieg im Kraichgau überzubewerten.

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"Es war ein weiterer kleiner Schritt zu unserem großen Ziel: dem Klassenverbleib. Nicht mehr und nicht weniger", analysierte der gebürtige Mettinger, um dann jedoch nachzuschieben: "Gegen einen direkten Konkurrenten war das aber natürlich ein geiler Schritt." Fünf Punkte beträgt der Vorsprung der Lilien nun auf den Relegationsrang 16, satte zehn sogar auf die direkten Abstiegsplätze. Mitleid mit den Teams aus Hannover und Hoffenheim, die beide abgeschlagen das Tabellenende zieren, hat Niemeyer aber nicht: "Ich stand auch schon mal mit dem Rücken zur Wand. Wenn du zuhause spielst und so eine eklige Truppe wie uns gegenüberstehen hast, dann weiß ich, wie man ab und zu mal einen zittrigen Fuß bekommt. Das haben wir natürlich sehr gut ausgenutzt." Vor zwei Wochen mit dem 2:1 bei 96, nun mit dem 2:0 bei 1899.

Niemeyers Sonderlob für Rajkovic

Mindestens genauso viel Freude wie der zweite Auswärtssieg in Folge hat dem Routinier, der in der laufenden Spielzeit in 19 von 20 Partien zum Einsatz kam (ein Tor, kicker-Notenschnitt: 3,76), der starke Auftritt von Teamkollege Slobodan Rajkovic (ein Tor, ein Assist im Spiel) bereitet: "Boban hatte keine einfache Zeit. Ich glaube jeder, der mal ein Stück weit arbeitslos war, weiß, wie scheiße das ist." Umso mehr nötigt es Niemeyer Respekt ab, "wie sich Boban in der Hinrunde hintenan und somit in den Dienst der Mannschaft gestellt hat, ohne zu murren. Es freut mich, dass er das entscheidende 2:0 erzielt hat, weil er einfach ein überragender Junge ist."

Fabian Istel