Bundesliga

Zorniger stärkt Tyton

Neuer Keeper verschuldet zwei Elfmeter in drei Partien

Zorniger stärkt Tyton

"Ich kann nicht auf der Linie stehen bleiben": Przemyslaw Tyton hatte keine Wahl.

"Ich kann nicht auf der Linie stehen bleiben": Przemyslaw Tyton hatte keine Wahl. picture alliance

In den ersten drei Bundesligaspielen seiner Laufbahn verursachte der polnische Nationalspieler zwei Elfmeter. Gegen Köln kam er mit der Gelben Karte noch glimpflich davon, gegen Frankfurt musste er mit der Roten vom Platz und fehlt jetzt im nächsten Spiel bei Hertha BSC Berlin gesperrt.

So hat er sich das Abenteuer Bundesliga nicht vorgestellt. Entsprechend unzufrieden ist er über seine Hinausstellung gegen die Hessen. "Ich treffe die Entscheidung auf Castaignos zuzueilen und denke nicht, dass ich dafür die Rote Karte verdiene. Aber der Schiedsrichter hat eine andere Entscheidung getroffen", erklärt Tyton, der sein Vorgehen durchaus als richtig empfindet. "Ich kann nicht auf der Linie stehen bleiben und darauf warten, was der Spieler macht. Als Torwart muss ich in einer solchen Situation immer ins Risiko gehen." Für das der Nationalspieler, der momentan bei der polnischen Nationalmannschaft weilt, bestraft wurde und mit einer Sperre von einer Partie belegt wurde.

Als Torwart muss ich in einer solchen Situation immer ins Risiko gehen.

VfB-Keeper Przemyslaw Tyton

Alexander Zorniger will trotz der beiden Strafstöße nicht den Stab über seinen Neuzugang brechen. Er stärkt ihm dem Rücken, werde Tyton nach dessen Sperre "wieder reinschmeißen". Zwar habe der Pole "alles andere als einen super Start" in der Bundesliga gehabt. "Aber die drei Niederlagen liegen nicht an ihm - ganz bestimmt nicht."

Auch der ehrgeizige Keeper, der sich dank der Verletzung von Mitch Langerak (erst Muskelbündelriss, jetzt Knieoperation) den Platz zwischen den Pfosten sichern konnte, sieht sich eher als Opfer des Systems denn als Täter eigener Unzulänglichkeiten. "Natürlich muss ich die Balance finden zwischen Risiko und auf Nummer sicher gehen, auch für mich selbst. Aber in dieser Situation habe ich mich nun mal dafür entschieden, auf den Spieler zuzugehen." Die Folgen sind klar, was passieren muss, um Wiederholungen zu vermeiden, ebenfalls. "Wir sollten Insgesamt als Team besser verteidigen. Ich denke nicht, dass das Spiel nur wegen des Elfmeters so gelaufen ist. In unserem System müssen wir so spielen. Wir sind erst am Anfang des Weges, um uns an das neue System zu gewöhnen." Was nicht bedeutet, dass man unbegrenzt Zeit hat. Und schon gar nicht unbegrenzt viele Elfmeter gegen sich zulassen darf.

George Moissidis