Bundesliga

Heidel: "Genau das wollten wir"

Mainz: Begrüßenswerte Niederlage

Heidel: "Genau das wollten wir"

Zufrieden mit der Niederlage: Christian Heidel hat beim 1:2 bei Rotherham viel Positives erkannt.

Zufrieden mit der Niederlage: Christian Heidel hat beim 1:2 bei Rotherham viel Positives erkannt. imago

Nummer eins ist die Intention des samstäglichen Gastspiels auf der Insel, das nach dem Führungstreffer durch Leon Balogun (72.) in den letzten zehn Minuten verloren ging. Trainer Martin Schmidt wollte für die Aufgabe im DFB-Pokal (So., 20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) einen Energie-Cottbus-Simulator. Heißt: Eine physisch präsente Mannschaft, die tief steht. Das ging zwar nur zur Hälfte auf, denn vor allen Dingen in Durchgang eins lief Rotherham wie verrückt an.

Leidige Erfahrungen mit Underdogs

Doch gerade die Körperlichkeit des britischen Fußballs erwarten die Rheinhessen auch in der Lausitz. "Genau diese Art von Test wollten wir. Und ich muss gestehen: Ich bin schon ein bisschen froh, dass wir noch das 1:2 kassiert haben. Das kann im Pokal genauso laufen", sagte Heidel zum kicker. "Wer glaubt, dass wir nach Cottbus fahren und das im Vorbeigehen machen, dem sage ich: das geht nicht", prophezeit der 52-Jährige, der gerade im Pokal leidlich Erfahrung mit vermeintlichen Underdogs gemacht hat. "Seit ich dabei bin, sind wir gefühlt zehnmal in der ersten Runde rausgeflogen." So war es auch im Vorjahr. 5:5 stand es nach Verlängerung, mit 4:5 gingen die Nullfünfer im Elfmeterschießen baden. Gegner: der Chemnitzer FC. Drittligist - wie Cottbus. Zu dem Zeitpunkt noch ohne Saisonpleite - wie Cottbus.

Trainersteckbrief Schmidt
Schmidt

Schmidt Martin

1. FSV Mainz 05 - Vereinsdaten
1. FSV Mainz 05

Gründungsdatum

16.03.1905

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Feierstunde anno 2006

Lernen aus der Historie. Daraus speist sich auch der zweite positive Nebeneffekt der Niederlage im New-York-Stadium. Zwar wusste jeder Spieler das 3:0 gegen Lazio Rom vom vergangenen Mittwoch richtig einzustufen. Unterbewusst mögen im Umfeld Gedanken an das legendäre Vorbereitungs-5:0 gegen den FC Liverpool hochgekommen sein. Nach dieser historischen Feierstunde anno 2006 wähnte man sich bestens gerüstet für die bald beginnende Bundesligarunde – und stieg am Ende ab.

80 Minuten reichen nicht

"Die Mannschaft hat es sehr gut gemacht, aber eben nur 80 Minuten lang. Im Endeffekt war Rotherham auch ein Warnschuss dafür, dass man 90 Minuten lang konzentriert sein muss", erklärt Heidel. Manchmal sogar über 120 Minuten.

Benni Hofmann