Bundesliga

Gegen die Wand

Stuttgarts Trainer Stevens warnt in der Pause vergeblich

Gegen die Wand

Fassungslos: Der VfB verspielte trotz Huub Stevens' Warnungen ein 2:0 - auch wegen der Fouls von Hlousek (l.).

Fassungslos: Der VfB verspielte trotz Huub Stevens' Warnungen ein 2:0 - auch wegen der Fouls von Hlousek (l.). imago

"Ich bin fassungslos, wenn man so ein Spiel noch aus der Hand gibt", meinte Stevens, nachdem der eingewechselte Nils Petersen seinem Team mit zwei Toren in der zweiten Hälfte noch den Sieg entrissen hatte - und verriet: "Ich habe das in der ersten Hälfte schon kommen sehen und in der Pause gewarnt, habe aber gegen eine Wand geredet." Diese Aussage wiederum verwunderte seinen Trainerkollegen Christian Streich, der sich trotz des erkämpften Punktes ebenfalls maßlos enttäuscht zeigte : "Ich habe in der ersten Halbzeit nichts kippen sehen. Ich habe das nur in der zweiten Halbzeit gesehen. Aber der Huub hat ja auch viel mehr Erfahrung." Ob der Niederländer bei seinem Team vor dem Wechsel schon Überheblichkeit ausgemacht hatte? "Leute, die Ahnung vom Fußball haben, haben das gesehen." Konkreter wollte er nicht werden.

Stuttgarts Adam Hlousek leitete die Freiburger Aufholjagd mit seinem Foul an Jonathan Schmid im Strafraum ein. Der gebrauchte Tag des Tschechen war endgültig perfekt, als er von Schiedsrichter Wolfgang Stark für ein fast identisches Foul im Mittelfeld auch noch Gelb-Rot sah (66.). Nach Petersens Ausgleich fünf Minuten vor Schluss wäre für die Freiburger sogar noch mehr drin gewesen.

Anders als sein Kapitän Christian Gentner, der den Schiedsrichter-Entscheidungen gegen den VfB zumindest eine Mitschuld am dicken Dämpfer im Abstiegskampf gab, wollte Stevens das nicht als Ausrede gelten lassen. Es sei ein "berechtigter Elfmeter und eine berechtigte Gelb-Rote Karte" gewesen, meinte der VfB-Trainer. Stark habe auch nicht "unsere Chancen verpasst".

Harnik hätte "den Freiburgern den Glauben komplett" rausnehmen können

Die Stuttgarter hätten nämlich schon höher führen können (oder müssen) als "nur" 2:0 nach den Treffern von Ginczek (24.) und Harnik (27.). Der Österreicher vergab nach dem Wechsel eine Großchance, als er im Strafraum nach feinem Zuspiel von Maxim verstolperte (54.). "Natürlich ärgert mich das riesig, weil ich in der Situation den Freiburgern den Glauben komplett hätte rausnehmen können", gab sich Harnik selbstkritisch.

So bleibt der VfB nach dem 3:2-Heimsieg des Hamburger SV gegen den FC Augsburg auf Platz 17 stecken. Sollte der SC Paderborn, der am kommenden Wochenende nach Freiburg muss, am Sonntag gegen Werder Bremen punkten, wären die Stuttgarter wieder am Tabellenende angekommen. Nächsten Samstag wartet das Gastspiel beim FC Schalke 04, der im Kampf um die Europa-League-Plätze inzwischen auch jeden Punkt benötigt.

ski