Bundesliga

Karius ist wieder der Eismann

Mainzer Torhüter überragt in Freiburg

Karius ist wieder der Eismann

Verdiente sich den Dank seiner Kollegen: FSV-Torwart Loris Karius (re.).

Verdiente sich den Dank seiner Kollegen: FSV-Torwart Loris Karius (re.). imago

Im Breisgau überragte Karius. Beispiele gefällig? Paraden gegen Admir Mehmedi (10.), Jonathan Schmid (13. und 27.), Julian Schuster (55.), Nils Petersen (56.). Manager Christian Heidel sprach von einer tadellosen, Julian Baumgartlinger von einer überragenden Leistung des 21-Jährigen. "Klar: Man kommt gut rein ins Spiel, wenn mehr zu tun ist. Ob das dankbarer ist, weiß ich nicht", sagt Karius. Zuletzt war das für den U-21-Torhüter seltener so. Manchmal wirkte er zwar nicht fahrig, aber eben doch nicht mehr ganz so abgeklärt wie noch in der ersten Saisonhälfte. Das mag mit seinem Patzer am 20. Spieltag zusammenhängen. Da ließ er sich schläfrig den Ball von Valentin Stocker klauen, sah beim Bereinigungsversuch der Szene Rot und leitete so die Pleite gegen die Hertha ein.

Dann kamen für einen Schlussmann undankbare Partien: Kaum Gelegenheiten, um sich auszuzeichnen. Nur zweimal stand die Null - in Augsburg (2:0) mit einem starken Karius (kicker-Note 2), in Bremen (0:0) mit einem fahrigen bei hohen Bällen (kicker-Note 3,5). Beim 2:3 gegen Bayer in der Vorwoche erneut eine Schlafmützigkeit, als er beim langen Ball vor Stefan Kießlings Tor zum 0:2 zögerte. "Normal bin ich offensiv, deshalb lasse ich mich von einer solchen Szene nicht beeinflussen." Karius sagt das nach dem Freiburg-Spiel. Beim SC hatte er eine ähnliche Situation einwandfrei entschärft, nachdem Oliver Sorg Mike Frantz steil geschickt hatte (22.). "Ich ziehe mein Spiel durch. Wenn mal ein Fehler dabei ist, dann ist es halt so. Dann kommt danach wieder ein gutes Spiel."

Der war gewollt - Torhüter kriegen selten solche Scorerpunkte.

Manager Christian Heidel über Torwart Karius, der das 1:0 einleitete.

So wie nun in Freiburg. Neben den Paraden gelang dem einstigen England-Legionär - Karius stand von 2009 bis 2011 bei Manchester City unter Vertrag - ein klasse Abschlag auf Jairo Samperio, der das 1:0 durch Shinji Okazaki einleitete. "Der war gewollt - Torhüter kriegen selten solche Scorerpunkte", lobt Manager Heidel. Karius nimmt's, nachdem er unter der Woche wegen eines minimalen Faserrisses im Hüftbeuger hatte pausieren müssen, gelassen. "Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Es ist egal, dass am Ende nochmal einer reingeht, wenn wir die drei Punkte mitnehmen." Abgeklärt. Ein talentierter Tormann. Ruhe versprühend. Auf dem Platz, in der Mixed Zone. Es scheint ein bisschen kühler zu werden, als er diese betritt. Karius, das lässt sich nach dem Freiburg-Spiel sagen, ist auf dem besten Weg, wieder der Eismann aus der Hinrunde zu werden.

Benni Hofmann