Horst Heldt schob Frust auf der Tribüne - das war dem Manager beim Rauchen einer Zigarette klar anzusehen. Auch Schalke-Boss Clemens Tönnies blickte bedient drein. Wieder kein Sieg für die Knappen, die nach dem vierten sieglosen Spiel in Serie die anvisierte Champions League klar zu verpassen drohen.
Entsprechend geknickt zeigten sich nach der eher tristen Nullnummer gegen Freiburg die Beteiligten. "Man muss sagen, dass es fast unmöglich ist, das aufzuholen", konstatierte ein fahler Chefcoach Roberto di Matteo mit Blick auf den Zehn-Punkte-Rückstand und schob nach, was die Tabelle aufzeigt: "Wir müssen versuchen, nächste Saison international dabei zu sein. Ein Platz unter den ersten Vier ist jetzt unrealistisch." Selbst die Europa League ist in Gefahr, vier Punkte Vorsprung hat Schalke auf den Siebten Hoffenheim, der morgen in Köln Boden gutmachen kann.
FC Schalke 04 - Vereinsdaten
Gründungsdatum
04.05.1904
Vereinsfarben
Blau-Weiß
Wir müssen definitiv mehr nach vorne machen, um Spiele zu gewinnen.
Roberto di Matteo
Sorgen machte di Matteo vor allem der harmlose Auftritt in der Offensive. "Wir hatten 21 Torschüsse, von denen sind aber nur sechs auf den Kasten geflogen. Man braucht mehr zwingende Möglichkeiten, um als Sieger vom Platz zu gehen." Defensiv fand der Trainer sein Team "nicht schlecht", aber vorne gab es unter dem Strich eben zu wenig Zwingendes. "Beim Schuss von Max Meyer und beim Kopfball von Eric Maxim Choupo-Moting hat Roman Bürki stark gehalten", bilanzierte die Matteo nach den Glanzparaden des Freiburger Schlussmanns, doch ansonsten brachten die Knappen die Breisgauer eben zu wenig in die Bredouille. "Aber wir müssen definitiv mehr nach vorne machen, um Spiele zu gewinnen", so di Matteo.
Höwedes: "Uns fehlten Wille und Zielstrebigkeit"
Kapitän Benedikt Höwedes redete nach dem Spiel wie gewohnt Tacheles: "Wir müssen alle unbedingt eine Schippe drauflegen. Da fehlten der unbedingte Wille und die Zielstrebigkeit, das Tor schießen zu wollen. Wir hätten den Sieg auch nicht verdient gehabt. Es läuft momentan nicht flüssig bei uns." Das bemerkte auch Rückkehrer Julian Draxler, der nach 162 Tagen Verletzungspause sein Comeback gab. Mit Blick auf den Rückstand auf die Königsklasse bekannte der 21-Jährige zerknirscht: "Die Ausgangslage ist klar - wir brauchen fast ein Wunder, um das zu schaffen." Und so sprach Höwedes aus, was sonst alle dachten: "Wir müssen uns darauf konzentrieren, die Europa League zu erreichen."
