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Retter Calhanoglu und Townsend - Oranje schlägt Spanien

Testspiele am Dienstag: Du-Ri Cha sagt Ade

Retter Calhanoglu und Townsend - Oranje schlägt Spanien

Bedankte sich bei den Fans, konnte beim 1:1 aber nichts ausrichten: Italiens Nummer eins Gianluigi Buffon (Mitte).

Bedankte sich bei den Fans, konnte beim 1:1 aber nichts ausrichten: Italiens Nummer eins Gianluigi Buffon (Mitte). Getty Images

Townsends Hammer - Spanien ist erneut unterlegen

Die zwei klangvollsten Partien am Dienstagabend waren das Aufeinandertreffen von Italien und England sowie das von Niederlande und Spanien.

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Alaba

Alaba David

Die Squadra Azzurra befand sich gegen die Three Lions lange Zeit dank eines präzisen Kopfballtreffers in der 29. Minute von Graziano Pelle (FC Southampton) auf der Siegerstraße, ehe Tottenhams Andros Townsend in der Schlussphase einmal den Abwehrriegel um Juves Defensivchef Giorgio Chiellini überwand. Mit seinem wuchtigen Knaller ins linke obere Kreuzeck ließ der 23-Jährige auch Weltmeister Gianluigi Buffon keine Chance (79.).

Derweil erlebte Ex-WM-Titelträger Spanien die nächste Pleite gegen die Niederlande, die schon beim Endturnier in Brasilien einen klaren 5:1-Erfolg eingefahren hatte. Dieses Mal war die Partie quasi schon nach 16 Minuten entschieden: Zunächst nickte Stefan de Vrij relativ freistehend ein (13.), ehe Davy Klaassen im Strafraum zweimal in kurzen Abständen schoss und dabei nur das erste Mal an Torwart David de Gea scheiterte. Die spanische Abwehr zeigte sich beim 0:2 unaufmerksam, verteidigte sie zwar mit zahlreichen Akteuren, doch irgendwie fühlte sich keiner für den Torschützen zuständig. Nach der Pause mühte sich "La Furia Roja" unter anderem mit den Jokern David Silva und Andres Iniesta, doch es gelang letztlich nicht einmal ein Anschlusstor. Es blieb beim 0:2.

Calhanoglu trifft beim Comeback

Hakan Calhanoglu

Bewahrte die Türkei vor einer Schmach: Leverkusens Hakan Calhanoglu. Getty Images

Ausgerechnet Hakan Calhanoglu (Bayer 04 Leverkusen) hat die Türkei im Test bei Fußballzwerg Luxemburg vor einer Blamage bewahrt. Der 21-Jährige traf in der 87. Minute zum glanzlosen 2:1 für sein Team, das derzeit auch in der EM-Qualifikation schwächelt. Der Ideengeber hatte nach der sogenannten "Pistolen-Affäre" im Oktober 2013 Anfang diesen Jahres eine Aussprache mit Nationaltrainer Fatih Termin geführt und sich zum Comeback bereit erklärt. Sein Klubkollege Ömer Toprak, der damals von einem Freund des früheren HSV-Profis Gökhan Töre ebenfalls mit einer Waffe bedroht worden sein soll, hatte die Einladung dagegen ausgeschlagen. In Luxemburg brachte zunächst Mittelstürmer Mevlüt Erdinc (4.) den EM-Halbfinalisten von 2008 früh in Führung. Mario Mutsch (30.) glich für den Gastgeber zwischenzeitlich aus.

Slowakeis Serie hält - Alaba tut sich weh

Die Slowakei hat ihr achtes Spiel in Folge gewonnen. Im prestigeträchtigen Bruderduell gegen Tschechien siegte der in der EM-Qualifikation noch ungeschlagene Tabellenführer 1:0. Ondrej Duda erzielte in der 49. Minute in Zilina den Treffer des Abends. Bei den Gastgebern bestritt Peter Pekarik von Hertha BSC den Test von Beginn an, bei den Tschechen wirkten Theodor Gebre Selassie von Werder Bremen und Adam Hlousek vom VfB Stuttgart mit.

Muss sich untersuchen lassen: David Alaba.

Muss sich untersuchen lassen: David Alaba. imago

Österreich hat sich beim zweiten Auftritt in diesem Jahr mit einem Unentschieden begnügen müssen. Vier Tage nach dem 5:0 in der EM-Qualifikation in Liechtenstein reichte es für das Team von Trainer Marcel Koller gegen WM-Teilnehmer Bosnien-Herzegowina zu einem 1:1. Den Führungstreffer in Wien erzielte Torjäger Marc Janko nach Vorarbeit des Bremers Zlatko Junuzovic. Dessen Werder-Kollege Izet Hajrovic erzielte in der 48. Minute den Ausgleich, bei denen auch der Leverkusener Emir Spahic, der Freiburger Mensur Mujdza und der Hoffenheimer Ermin Bicakcic zum Einsatz kamen. Der Stuttgarter Vedad Ibisevic wurde in der 69. Minute eingewechselt. Torwart Ramazan Özcan vom FC Ingolstadt wartet damit auch nach seinem vierten Länderspieleinsatz für Austria auf seinen ersten Sieg im Nationaltrikot. Ebenso wie der Keeper und Junuzovic standen auch Kevin Wimmer (1. FC Köln), Florian Klein (VfB Stuttgart), David Alaba (Bayern München) und Julian Baumgartlinger (FSV Mainz) in der Startelf der Gastgeber.

Apropos Alaba: Der FCB-Spieler verletzt sich beim Test leicht. Trainer Koller dazu gegenüber Sky: "David hat mit dem Knie Probleme. Es ist ein Gegner auf sein Knie gefallen. Er hat einen Stich verspürt. Es geht ihm nicht so gut." Der Verteidiger musste zur Pause ausgewechselt werden.

"Ibrakadabra" zeigt sich weiterhin hungrig

Zlatan Ibrahimovic

Erneut erfolgreich: Schwedens Zlatan Ibrahimovic. Getty Images

Zlatan Ibrahimovic hat sich auch im Länderspiel der schwedischen Nationalmannschaft gegen den Iran in Torlaune gezeigt. Beim 3:1 gelang Schwedens Sportler des Jahres in der elften Minute das 1:0 per Kopf, nachdem er vergangene Woche bereits im Rahmen der EM-Qualifikation beim 2:0-Auswärtssieg der Schweden in Moldawien beide Treffer erzielt hatte. Darunter auch ein kurioses Tor, als er vom Torwart angeschossen worden war. Das 2:0 erzielte in Solna der frühere Hamburger Marcus Berg in der 21. Minute, ehe Javad Nekounam (34) zunächst (24.) per Elfmeter verkürzen konnte und Ola Toivonen (89.) zum Endstand traf.

Nullnummer nach dem Horror

Vier Tage nach dem Skandalspiel in Montenegro, als Nationaltorwart Igor Akinfeev von einer Leuchtrakete am Kopf getroffen, zusammengebrochen und mit Brandverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden war, ist Russland im Prestigeduell gegen Kasachstan nicht über ein 0:0 hinausgekommen. Bei den Kasachen stand Abwehrspieler Konstantin Engel von Zweitliga-Tabellenführer Ingolstadt in der Startformation.

Kuriose Zeit, Tore von Shea und Stocker sowie ein Platzverweis

Aufgrund diverser Einwände der TV-Sender SRF und Fox hatten sich die beiden Nationen Schweiz und die USA auf eine Anstoßzeit des Freundschaftsspiel um exakt 18.08 Uhr geeinigt.

Valentin Stocker

Berlins Valentin Stocker erzielt hier das 1:1 für die Schweiz (rechts sieht Frankfurts Timothy Chandler zu). Getty Images

Rund eine Dreiviertelstunde später, in der 45. Spielminute, sahen die Zuschauer das 0:1 von Brek Shea, der einen zentralen Standard schön oben rechts in den Winkel zirkelte. US-Coach Jürgen Klinsmann, der jüngst von Bastian Schweinsteiger in der ewigen DFB-Länderspieltabelle überflügelt worden war , durfte zufrieden sein und sich lange auf der Siegerstraße wähnen. Die Schweiz aber, die als schwerer Brocken gilt und bei der WM 2014 im Achtelfinale nur knapp in der Verlängerung an Argentinien gescheitert war (0:1), steckte nicht auf. Klinsmann musste zunächst den Aussetzer von Angreifer Jozy Altidore mit ansehen, der sich in der 68. Minute die Rote Karte abholte, weil er den Schiedsrichter beleidigte. Letztlich war es dann Berlins Valentin Stocker, der der in Überzahl agierenden Nati in der 80. Minute mit einem Abstauber aus kurzer Distanz das 1:1 in diesem Test sicherte.

Bei der Schweiz standen in Roman Bürki (SC Freiburg), Josip Drmic (Bayer Leverkusen) und Admir Mehmedi (SC Freiburg) drei Bundesliga-Profis in der Startelf. Stocker, der Gladbacher Granit Xhaka und der Frankfurter Haris Seferovic wurden erst nach der Pause eingewechselt. Die USA, am 10. Juni in Köln nächster Gegner von Weltmeister Deutschland, waren mit den Bundesliga-Legionären John Anthony Brooks (Hertha BSC), Timothy Chandler (Eintracht Frankfurt) und Alfredo Morales (FC Ingolstadt) angetreten.

Okazaki trifft und jubelt mit Inui & Co.

Klarer Sieg: Torschütze Toshihiro Aoyama (li.) jubelt mit Shinji Kagawa und Takashi Inui.

Klarer Sieg: Torschütze Toshihiro Aoyama (li.) jubelt mit Shinji Kagawa und Takashi Inui. Getty Images

Mit dem Schalker Atsuto Uchida, dem Stuttgarter Gotoku Sakai, Dortmunds Shinji Kagawa, Frankfurts Takashi Inui und dem Mainzer Shinji Okazaki in der Startelf ging Japan in das Spiel Nummer zwei nach dem Trainerwechsel von Javier Aguirre zu Vahid Halilhodzic - und setzte prompt gegen Usbekistan ein Zeichen. Nach weniger als sechs Minuten zappelte die Kugel im Netz der Zentralasiaten. Toshihiro Aoyama zog aus knapp 28 Metern nach einer vom usbekischen Keeper nach vorne abgewehrten Ecke ab und traf ins rechte obere Tordreieck zur Führung. Im zweiten Durchgang besorgte Okazaki in der für ihn typischen Manier den zweiten Treffer der Japaner: Eine Flanke von links beförderte er per Flugkopfball am langen Pfosten über die Linie (54.).

Nach einem Konter der Japaner überwand Gaku Shibasaki den fast bis zur Mittellinie herausgeeilten Torhüter der Usbeken mit einem Distanzschuss aus knapp 45 Metern - Okazaki war dem Ball hinterhergeeilt, hatte aber darauf verzichtet, Shibasaki das Tor zu klauen (80.). Nur drei Minuten später jubelte Takashi Usami (ehemaliger Bundesligaprofi bei Bayern München und der TSG Hoffenheim), der nach Zuspiel des eingewechselten Kölners Yuya Osako in den Strafraum eindrang und ins linke Eck traf. Den Schlusspunkt setzte Kengo Kawamata, der in der 90. Minute per Kopf zum 5:1-Endstand einnetzte.

Die übrigen in der Bundesliga aktiven Makoto Hasebe (Eintracht Frankfurt), Hiroki Sakai und Hiroshi Kiyotake (Hannover 96) saßen 90 Minuten lang nur auf der Bank.

Du-Ri Cha: Abschied aus der südkoreanischen Nationalelf

Bewegender Moment: Du-Ri Cha bekommt einen Blumenstrauß von Vater Bum-Kun.

Bewegender Moment: Du-Ri Cha bekommt einen Blumenstrauß von Vater Bum-Kun. Getty Images

Südkorea traf fast zur gleichen Zeit auf Neuseeland. Dabei verabschiedete sich ein Spieler, der auch in Deutschland einen großen Namen trägt, von der Fußballbühne der südkoreanischen Nationalmannschaft. Du-Ri Cha, Sohn des ehemaligen Bundesligaprofis Bum-Kun Cha und selbst für Arminia Bielefeld, Eintracht Frankfurt, Mainz 05, TuS Koblenz, SC Freiburg und Fortuna Düsseldorf aktiv (125 Bundesliga-, 90 Zweitligaspiele), machte beim 1:0-Sieg der Taeguk Warriors gegen die Kiwis sein letztes Spiel im Auswahldress. Der 34-Jährige wurde kurz vor der Halbzeit unter großem Applaus und stehenden Ovationen der Zuschauer ausgewechselt. In der Halbzeitpause wurde er dann offiziell verabschiedet, ein speziell für ihn erstelltes Video zu seiner Karriere eingespielt. "Ich habe viel mehr Liebe und Unterstützng erfahren, als ich verdient habe und bin dankbar dafür", so Cha, der mit den Tränen rang. "Ich war vielleicht kein großer Spieler, aber ich habe immer mein Bestes gegeben. Meine Fans haben das honoriert und deshalb verlasse ich die internationale Bühne als ein glücklicher Mann."

Den einzigen und spielentscheidenden Treffer für Südkorea besorgte Sung-Jae Lee vier Minuten vor dem Spielende - und bescherte Cha somit einen versöhnlichen Abschied. Beim Team von Trainer Uli Stielike standen mit Heung-Min Son (Bayer Leverkusen), Dong-Won Ji (FC Augsburg) und Joo-Ho Park (Mainz 05) drei Bundesliga-Profis in der Startelf. Ja-Cheol Koo kam nach der Halbzeit in die Partie. Für einen negativen Höhepunkt sorgte Son vor der Halbzeit, als er einen Strafstoß kläglich vergab.

kid/mag/sid/dpa