Kurz musste auch er noch einmal mit der vergebenen Chance hadern, gegen den Tabellenletzten Stuttgart die Trendwende einzuleiten. "Wir hatten noch eine enorme Druckphase und konnten das zweite Tor machen", stöhnte Leonardo Bittencourt, um das blasse 1:1 gegen den VfB dann richtig einzuordnen: "Es kann nicht unser Anspruch sein."
Die Sorge, den Abstiegsplätzen bedrohlich nahe zu rücken, wächst in Hannover angesichts der Leistungen und des bevorstehenden Programms. Bayern, Gladbach und Dortmund heißen die nächsten Gegner für 96. "Wir wissen, dass es nicht leicht wird und sind realistisch genug um auch zu wissen, gegen wen wir jetzt spielen", macht Bittencourt keinerlei Umschweife. Doch der Sonnyboy mit der bekannt positiven Grundeinstellung erweist sich auch als Mutmacher vor den schweren Aufgaben: "Wir wissen auch, dass es geht. Unmöglich ist nichts." Man müsse die wenigen, kleinen Schwächen der Bayern finden und "sie ein bisschen ärgern, um dann vielleicht irgendwas zu holen".
Spielersteckbrief Bittencourt
Bundesliga - 23. Spieltag
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Papa Bittencourt weiß, wie's geht
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Bittencourt selbst ist das freilich noch nie gelungen. Drei persönliche Versuche gegen die Münchner in der Liga endeten für ihn erfolglos - 0:2, 0:4 und nochmals 0:4 lauteten die Ergebnisse mit 96 seit September 2013. Hinzu kommt ein 1:4 im Pokal in München, ebenfalls im September 2013. Um möglicherweise Tipps zu erhalten, wie es gegen die Bayern geht, müsste Leo schon die familiären Drähte zu seinem Vater Franklin bemühen. Der verlor in der Liga zwar mit dem VfB Leipzig und Cottbus auch dreimal gegen den Rekordmeister, stand aber wenigstens als Einwechselspieler beim umjubelten 1:0-Sieg des FC Energie am 14. Oktober 2000 für 18 Minuten auf dem Platz...
Realistischer ist es da für den Sohnemann sicher, sich auf die Aktualität zu konzentrieren. Er schwört das Team ein: "Natürlich wird es richtig, richtig schwer. Aber unsere Mannschaft ist charakterstark. Ich bin mir sicher, dass wir uns gemeinsam aus dieser Situation herauskämpfen werden." Bittencourt hat noch gut in Erinnerung, wie angespannt die Situation vor knapp einem Jahr war, als Hannover Anfang April nach dem 0:3 im Derby gegen Braunschweig am Boden lag, sich aber wieder aufrappelte: "Wir haben es letztes Jahr geschafft und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir es dieses Jahr wieder schaffen."
