Bundesliga

Baumann über Schmähungen: "Eine Bestätigung"

Hoffenheim: Die Liebe der Freiburger Fans ist erkaltet

Baumann über Schmähungen: "Eine Bestätigung"

Ließ sich in Freiburg nicht verunsichern: Hoffenheims Torwart Oliver Baumann.

Ließ sich in Freiburg nicht verunsichern: Hoffenheims Torwart Oliver Baumann. imago

Die Liebe der Freiburger Fans ist erkaltet. Dass er 14 Jahre lang das Trikot der Mannschaft aus dem Breisgau trug, dass sie ihn auf Händen trugen, bejubelten und zum Abschied mit Applaus und warmen Worten bedachten, ist vergessen. Heute ist Baumann keiner mehr von ihnen, sondern nur noch einer von vielen: ein Gegner, den man ablehnt, geldgierig nennt und mit Hohn und Spott zu verunsichern versucht.

Letzteres klappte nicht wirklich. Baumann ließ sich beim 1:1 in Freiburg am Samstag weder emotional noch sportlich aus dem Konzept bringen. Das Theater auf den Rängen um seine Person "war klar und hatte sich im Hinspiel schon angedeutet", sagt Baumann, der den negativen Reaktionen auch positive Aspekte abzugewinnen versucht: "Das ist eine Bestätigung der Arbeit, die ich hier abgeliefert habe."

Wut gegen den einstigen SC-Helden im Trikot des Gegners, dem man das Schwarze unter den Fingernägeln nicht gönnt. "Wenn man den Weg, den sich die Fans erhoffen, nicht mitgeht", seien solche Reaktionen normal, meint der Hoffenheimer Keeper. "Das ist okay, ich bin schon lange darüber hinweg."

Mit einer ordentlichen Leistung und dem Remis im Gepäck lässt es sich auch gut leben. Am 0:1 kann er in seinen Augen nichts machen, der Freistoß davor "war zu flach, ich kann da nicht einfach blind rausrennen". Das 1:1 geht "nach dem Spielverlauf in Ordnung". Zufriedenheit bei den Hoffenheimern, Zufriedenheit auch bei ihrem Keeper, der seinem Ex-Klub trotz aller Anfeindungen nur das Beste wünscht. "Wenn sie so weitermachen - wahnsinnig flexibel und schwer zu verteidigen - mache ich mir keine Sorgen." Obwohl er dann in der kommenden Saison wieder nach Freiburg müsste.

George Moissidis