3. Liga

"Pommes" Möhwald ist von klein auf dabei

Vertrag des Erfurt-Profis läuft 2015 aus

"Pommes" Möhwald ist von klein auf dabei

Es läuft: Kevin Möhwald ist ein Leistungsträger bei RWE - wohl nur noch in dieser Saison.

Es läuft: Kevin Möhwald ist ein Leistungsträger bei RWE - wohl nur noch in dieser Saison. imago

Kevin Möhwald schüttelt energisch den Kopf. Das Spiel in Großaspach gegen den VfB Stuttgart II (2:2) am 20. Dezember sei nicht sein letzter Einsatz im Rot-Weiß-Trikot gewesen, sagt der Erfurter Mittelfeldspieler. Trotz des sich hartnäckig haltenden Gerüchts, er sei sich längst mit dem 1. FC Nürnberg einig.

Doch durch die Hintertür will er sich offenbar nicht verabschieden. Weil Erfurt seine Stadt, der FC Rot-Weiß sein Verein ist. Mit sieben Jahren begann er am Steigerwald, schaffte mit 18 den Sprung ins Drittliga-Team und ist aus diesem seitdem nicht mehr wegzudenken. 21 Partien und starke sieben Tore stehen in der laufenden Saison zu Buche, insgesamt sind es 89 Punktspiele mit 11 Toren für RWE.

Ich will es mindestens in die 2. Bundesliga schaffen.

Erfurts Kevin Möhwald hat hohe Ambitionen

Noch immer wohnt der 21-Jährige unweit des Stadions, gemeinsam mit Mutter Petra. Die Poster der Stars hängen zwar längst schon nicht mehr an den Wänden, doch das alte Kinderzimmer reicht ihm noch völlig aus. Im Regal stehen einige Fußballer-Biografien: die des verstorbenen Ex-Nationaltorhüters Robert Enke zum Beispiel. Oder die des schwedischen Superstars Zlatan Ibrahimovic ("Ein Wahnsinns-Typ") und von Bayern-Trainer Pep Guardiola.

Die Mutter ist Möhwalds größter Fan, erzählt der offensive Mittelfeldspieler, "aber auch mein größter Kritiker". Und sie achtet darauf, was abends auf den Tisch kommt. Bei aller Laufstärke - Möhwald muss auf seine Ernährung achten, um nicht zuzunehmen. Weil er als Junge etwas pummelig war, wurde er von seinem damaligen E-Junioren-Trainer Wilfried Kirchhof "Pommes" getauft. Ein Spitzname, den er nicht mehr loswurde. Auch wenn er mittlerweile kaum noch Fritten isst. Er mag viel lieber Nudeln, bevorzugt die mit Mamas spezieller Tomatensoße.

Debüt in der Nationalmannschaft

Sein Hunger auf Erfolg ist indes ungebrochen: "Ich will es mindestens in die 2. Bundesliga schaffen", sagt Möhwald. Auf ihn aufmerksam geworden sind die höherklassigen Vereine spätestens seit seinen beiden Auftritten in der U-20-Nationalmannschaft im Oktober 2013. Sein Berater ist Karl Herzog, und der hat auch den Bremer Clemens Fritz unter seinen Fittichen. Den Ex-Erfurter, der es später zum Nationalspieler brachte.

Seitdem weiß man auch bei den Rot-Weiß-Verantwortlichen, dass sie Möhwald über das Vertragsende im Juni 2015 hinaus nicht halten können. Eine vorzeitige Freigabe bereits in der Winterpause, um eventuell noch eine Ablöse zu kassieren, schloss Sportvorstand Alfred Hörtnagl aber aus: "Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, können wir nicht unsere Leistungsträger abgeben."

Marco Alles