Unter Viktor Skripnik zählt der 23-Jährige wieder zum Stammpersonal und will seinen Weg zu einem überdurchschnittlichen Bundesliga-Profi fortsetzen: "Ich will mich verbessern."
Oft sitzt ihm der Schalk im Nacken. Gern macht Felix Kroos seine Späße und flachst ein wenig. So auch, als er gefragt wird, wie er den Wandel beurteile, der nun für ihn mit dem Trainerwechsel erfolgt sei. Das Talent, beim Nord-Klub schon beinahe in der Rubrik "ewiges Talent" abgelegt, ist nun als alleiniger Sechser ein Stammspieler. "Es scheint", scherzt Felix, der Lebenlustige, und verweist auf die vier Siege mit Neu-Trainer Skripnik und ihm in der Zentrale, "die richtige Entscheidung gewesen zu sein."
Kroos: "Ich bin nicht der Typ, der lange Unterredungen braucht"
Spaß beiseite, sagt er sodann. Und kommt ernsthaft auf diese Spielzeit zu sprechen, die für ihn nicht ganz so einfach begann. Zunächst im defensiven Mittelfeld auch von Robin Dutt eingesetzt, wurde er bei der ersten Partie bei Hertha BSC Berlin in der Pause ausgewechselt und spielte seitdem beim Ex-Trainer keine Rolle mehr. Es änderte sich erst, als Skripnik das Ruder übernahm. "Einige kurze Gespräche", erinnert sich Kroos an die ersten Kontakte mit dem Coach, "ich bin nicht der Typ, der lange Unterredungen braucht."
Skripnik vertraute Kroos. Drin in der ersten Elf, nun ein wesentlicher Bestandteil der Truppe. Wie er es sich erhofft hatte, als er seinen Vertrag bis 2017 verlängert hatte. Langfristig sei diese Planung gewesen, so der Profi, der sich auch nicht beirren ließ, als er auf einmal nicht mehr zur ersten Garde zählte. "Ich bin immer positiv geblieben", meint der seit 2010 bei Werder tätige Akteur. Es zahlte sich für ihn aus. Neben Alejandro Galvez, den Dutt auf seinen Platz gestellt hatte und der nun auf seiner angestammten Position in der Abwehrzentrale agiert, ist der jüngere Kroos einer der Profiteure des Wechsels auf der Trainerbank.
Nun will er sich fest spielen und strebt den Durchbruch an. In der letzten Saison ging es persönlich schon aufwärts, bis eine Verletzung ihn stoppte. Jetzt will er an die damals gezeigten Leistungen anknüpfen. "Ich brauche Spielpraxis, um mich zu steigern", betont der Mittelfeldspieler. Der Anfang sei nun gemacht. "Auch für mich, obwohl noch viel Luft nach oben ist."
"Ich soll mutig spielen und das Spiel eröffnen"
Auf der Position 6 in der wieder reaktivierten Raute spielt Felix einen Part wie Toni bei Real und in der Nationalelf. Sein Anforderungsprofil, von Trainer Skripnik erstellt, umschreibt er dabei so. Nicht nur als Abräumer solle er aktiv sein, sondern auch als Spielgestalter. "Ich soll mutig spielen und das Spiel eröffnen. Dabei soll ich vermehrt die Pässe in die Tiefe suchen, weniger in die Breite und zurück spielen."
Kroos ist voll des Lobes für Skripnik - Busch verletzt
Neuer Trainer - neues Glück! Auf Felix, den Glücklichen, trifft es zu. Voll des Lobes über den neuen Coach ist er verständlicherweise, wenn er die Zusammenarbeit lobt: "Er hat eine klare Ansprache, redet wie ein Fußballer. Schon bald wird noch mehr seine Handschrift erkennbar sein."
Vorerst verzichten muss der neue Trainer auf Marnon Busch. Das Werder-Talent zog sich einen Muskelfaserriss zu und muss deswegen eine Zwangspause von drei Wochen einlegen.