Das Heimspiel gegen Düsseldorf hat gezeigt, 1860 ist meilenweit vom Spitzenniveau der topplatzierten Vereine entfernt. Obwohl die Partie "nur" 0:1 verloren ging, können die Münchner froh sein, dass es nicht noch mehr Tore hagelte. In der Mannschaft fehlt es an Führungsspielern und auch an der nötigen Aggressivität sowie Abgezocktheit mangelt es den noch jungen Spielern. Was auch gleichzeitig die Begründung für die aktuelle Situation des Teams sein könnte: Am vergangenen Spieltag stellte 1860 mit einem Durchschnittsalter von 23,93 Jahren die jüngste Mannschaft der Liga.
Auch wenn fünf Spieler in der Startelf standen, die weniger als 15 Zweitligaspiele in den Beinen haben, muss das nicht zwangsläufig die Erklärung für die bisherigen sieben Niederlagen sein. Zumal Heidenheim die unerfahrenste Mannschaft (212 Spiele) hat und sich dennoch auf dem 5. Tabellenplatz befindet. Die von-Ahlen-Elf musste sich selbst den direkten Konkurrenten (Aalen und Aue) im Kampf um den Klassenerhalt geschlagen geben. Funktioniert das neu zusammengestellte Team in der 2. Bundesliga einfach nicht?
In der Entwicklung der Mannschaft sehe ich aber weitere Fortschritte.
1860-Trainer Markus von Ahlen nach der Niederlage gegen Düsseldorf
Der Verein mahnt zur Geduld, der Umbau war groß. Dennoch machen viele gute Einzelakteure noch keine gut eingespielte Mannschaft. Cheftrainer von Ahlen setzt trotz allem auf Lob an Stelle von Kritik. "In der Entwicklung der Mannschaft sehe ich aber weitere Fortschritte. Das einzige Manko ist, dass wir diese nicht in Punkte ummünzen konnten", so der 43-Jährige.
Aber Punkte brauchen die Münchner, wenn sie dem Abstiegskampf den Rücken kehren wollen. 1860-Torjäger Rubin Okotie (acht Treffer) ist sich allerdings sicher, dass sie sich aus dem Tabellenkeller kämpfen werden: "Wir müssen weiter an uns arbeiten. Die Erfolge sind dann nur eine Frage der Zeit." Von Ahlen muss dafür aber zeigen, dass er den Wettkampf auf unterstem Niveau mit Vorgänger Ricardo Moniz nicht weiter führen will. Der Niederländer verbuchte sechs Punkte aus sieben Spielen auf dem Münchner Konto. Seinem Nachfolger gelang dies immerhin bereits nach sechs Spielen. In der Länderspielpause muss jetzt die erneute Niederlage abgehakt werden, um dann gegen Union Berlin (22. November, 13 Uhr) das abzurufen, was in Bochum (3:0) funktioniert hat.
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2004 stieg 1860 München in die 2. Liga ab. Seitdem wechseln sich Trainerrauswürfe, Skandale, finanzielle Krisen und interne Machtkämpfe in schöner Regelmäßigkeit ab. Seit zehn Jahren wankt der Traditionsverein von einer Krise in die nächste, wegen der horrenden Stadionkosten mit einem Bein immer am Abgrund. Die Löwen im Unterhaus - zehn Jahre voller unglaublicher Anekdoten und Geschichten. "Der bayrische Patient" - jetzt in der Sonderedition des kicker zur 2. Liga "40 Jahre Kult". Hier bestellen...