2. Bundesliga

1860 und die Gefahr der schützenden Hand

München: Okotie zwischen Abstiegskampf und Neymar

1860 und die Gefahr der schützenden Hand

1860 im freien Fall? Münchens Angreifer Rubin Okotie wird hier von Düsseldorfs Bruno Soares gefoult.

1860 im freien Fall? Münchens Angreifer Rubin Okotie wird hier von Düsseldorfs Bruno Soares gefoult. picture alliance

Am heutigen Morgen ging es für Rubin Okotie per Flieger von München nach Wien. Im Gepäck: eine abermalige Heimniederlage mit seinem Klub, dem TSV 1860 München. Das 0:1 gegen Fortuna Düsseldorf ließ das Team abrutschen, Platz 15 heißt derzeit der Tabellenplatz. Es gibt schönere Situationen für einen Spieler, der mit seiner Mannschaft eigentlich unter die Top-Sechs wollte.

In Wien darf sich der Löwen-Stürmer (bislang acht Saisontore) nun ein wenig vom tristen Zweitliga-Alltag ablenken. Großer Sport steht bevor. Zunächst geht es für die österreichische Fußball-Auswahl in der EM-Qualifikation am 15. November gegen Russland, drei Tage später wartet schließlich Brasilien mit Neymar und Co. zum Kräftemessen.

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von Ahlen

von Ahlen Markus

Ohne Durchschlagskraft wird's auch in Berlin schwer

Danach? Geht es für Okotie und die Löwen an die Alte Försterei nach Berlin, wo Union wartet. Und wenn 1860 nach vorne so wenig Durchschlagskraft an den Tag legt wie gegen Düsseldorf, dann dürfte es auch dort schwer werden zu punkten.

1860 ist in der Krise

"Platz 15, das ist extrem enttäuschend", bekennt Okotie, der sich am Siegtor der Fortuna eine gehörige Mitschuld gab. "Ich war in den ersten Minuten des Spiels ein wenig unsicher, weil ich die ganze Woche nicht trainiert habe und mein Knie ein wenig gespürt habe. Dann kam der Eckball und ich habe mich nicht richtig getraut durchzuziehen und dann den Ball nur rasiert."

Es hieß 0:1 durch Soares, der Schindler übersprang, und das Spiel war eigentlich schon da gelaufen. "In der zweiten Hälfte haben wir alles versucht, doch wir haben zu wenige zwingende Chancen herausgearbeitet", bemängelte Trainer Markus von Ahlen. In der Tat war das Spiel nach vorne nur wenig konstruktiv und druckvoll. "Ergebnismäßig haben wir uns was anderes erhofft", bekannte er.

Daheim ist die "Löwen"-Bilanz desaströs

Doch mit Mannschaften wie Düsseldorf kann 1860 derzeit nicht mithalten. Zu Hause ist die Bilanz desaströs. In der Heimtabelle ist man derzeit Vorletzter, ein Sieg in sechs Spielen, weniger geht kaum. "Es gibt keine Blockade im Kopf", sagt Kapitän Christopher Schindler, "warum wir zuhause nicht gewinnen können." Er glaubt: "Das ist eine Mentalitätsfrage. Wir müssen noch mehr die Siegermentalität auf den Platz bringen, das ist das, was fehlt."

Das Gefühl "irgendwie wird das schon"

Die Münchner sind in Erklärungsnot. Hohe Ansprüche, viel Aufwand, wenig Ertrag. Noch vermitteln die Verantwortlichen wie Spieler das Gefühl "irgendwie wird das schon". Doch was, wenn nicht? Die Bilanz ist jedenfalls die eines Absteigers. 13 Spiele, 12 Punkte, 21 Gegentore: In der Saison 2013/14 wäre 1860 damit auf dem 17. Tabellenplatz gewesen. Dennoch sagte von Ahlen am Montag: "Ich sehe in der Tat Fortschritte in der Entwicklung der Mannschaft, wenn sie auch noch nicht in Ergebnissen widergespiegelt wird."

Eine gefährliche Haltung. Man kann nur hoffen, dass die Spieler die schützende Hand des Trainers schon bald in Form von Leistung und Punkten honorieren.

Mounir Zitouni