Bundesliga

Mavraj warnt: "Wir haben noch gar nichts erreicht"

Der 1.FC Köln setzt sich ab

Mavraj warnt: "Wir haben noch gar nichts erreicht"

Hat sich in der FC-Innenverteidigung festgebissen: Mergim Mavraj (re.), hier gegen Werders di Santo.

Hat sich in der FC-Innenverteidigung festgebissen: Mergim Mavraj (re.), hier gegen Werders di Santo. imago

Nicht etwa, weil der FC ein furioses Auswärtsspiel abgeliefert hätte, sondern vielmehr mit welcher Gelassenheit und Sicherheit der Neuling über weite Strecken auftrat und so einen Big-Point im Kampf um den Klassenerhalt landete. "Wir hatten uns fest vorgenommen, uns unten abzusetzen. Das haben wir durch eine sehr gute Kampfleistung geschafft", stellte Torhüter Timo Horn nach der Partie zufrieden fest.

Im Weserstadion war es mal wieder eine äußerst kompakte Defensivleistung, auf der das Kölner Spiel basierte. Und die dem FC aufgrund der extremen Drucksituationen für Werder mit jeder Spielminute eine günstigere Ausgangsposition verschaffte. "Uns war klar, dass es für uns einfacher wird, wenn wir die erste Druckwelle überstehen", erklärte Mergim Mavraj, dass das psychologische Moment einen einkalkulierten Faktor in der Kölner Strategie darstellte. Mit einer für einen Aufsteiger bemerkenswerten Souveränität kontrollierte die junge und relativ unerfahrene Kölner Mannschaft besonders nach dem Seitenwechsel die Partie, um dann beim Tor von Joker Tony Ujah eiskalt zuzuschlagen.

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Spielersteckbrief Mavraj
Mavraj

Mavraj Mergim

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Stöger Peter

1. FC Köln - Vereinsdaten
1. FC Köln

Gründungsdatum

13.02.1948

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Spielbericht

"Wir haben eingebracht, was man als Auswärtsmannschaft bringen muss, Leidenschaft, Kampf, Biss bis zum Schluss, und wurden mit dem Sieg belohnt", resümierte Mavraj, den Trainer Peter Stöger erneut halbrechts in der Innenverteidigung nominiert hatte.

Und das, obwohl Dominic Maroh, der beim 2:1-Sieg gegen Dortmund noch wegen eines Infekts gefehlt hatte, wieder bereit stand. Dem Linksfüßer Mavraj scheint damit die zweite Wachablösung in der FC-Abwehr gelungen zu sein. Vor ihm war es schon Pawel Olkowski gelungen, Aufstiegsverteidiger und Kapitän Miso Brecko rechts hinten aus der Startelf zu verdrängen.

Während Mavraj über seine Leistung wenig sagen möchte, ordnet er die seiner Mannschaft eindeutig ein, mahnt aber auch: "Die Spiele vorher haben schon gezeigt, dass wir auf Augenhöhe sind. Zwei Spiele in Folge zu gewinnen, ist super, aber wir haben noch nichts gerissen. Wir haben in dieser Saison noch gar nichts erreicht."

Ich habe nicht gewusst, dass Tony nach 67 Sekunden trifft.

Kölns Trainer Peter Stöger über sein Einwechselglück in Sachen Ujah

Ein kleines Punktepolster hat sich der FC allerdings bereits zugelegt. Dank Joker Ujah. Dessen Hereinnahme war ein psychologisches Signal des Kölner Trainers: "Wir haben bewusst eine zweite Spitze gebracht. Es sollte ein Zeichen an die Spieler sein, nach vorne ihre Chance zu suchen."

Feiern lassen wollte sich Stöger dafür aber nicht: "Das ist kein goldenes Händchen. Ich habe nicht gewusst, dass Tony nach 67 Sekunden trifft." Eine "Schwäche" des Österreichers, die man ihm in Köln gerne verzeihen wird. Ist Stöger doch auf dem besten Wege, den FC-Fans mit einer defensiv extrem stabilen Mannschaft eine ungewohnt ruhige Erstliga-Saison zu bereiten. Eine solche Hinrunde würde spätestens dann winken, wenn der FC auch seine nächste Aufgabe in der Liga erfolgreich bestreitet. Nicht nur der ebenfalls souveräne Innenverteidiger Kevin Wimmer weiß: "Im nächste Heimspiel gegen Freiburg können wir mit drei Punkten einen richtig großen Schritt machen."

Stephan von Nocks

Bilder zur Partie Werder Bremen - 1. FC Köln