2. Bundesliga

Keine Anpassungsschwierigkeiten in Liga zwei

Darmstadt: "Die Physis ist unsere Basis"

Keine Anpassungsschwierigkeiten in Liga zwei

Antreiber an der Linie: Darmstadts Trainer Dirk Schuster (li.).

Antreiber an der Linie: Darmstadts Trainer Dirk Schuster (li.). imago

Rein sportlich hatte es nach dem 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers am letzten Spieltag der Saison 2012/13 nicht mehr zum Klassenerhalt gereicht. Dann folgte die überraschende Wende: Die Kickers Offenbach erhielten keine Lizenz und mussten den bitteren Gang in die 4. Liga antreten. Des einen Leid ist des anderen Freud: In Darmstadt stand weiterhin Drittligafußball auf der Tagesordnung.

Als Abstiegskandidat gehandelt, mauserte sich der SVD dank der immensen Heimstärke nach und nach zu einem Aufstiegsanwärter und bekam letztlich die Möglichkeit, über den Umweg Relegation ins Fußball-Unterhaus aufzurücken. Ausgerechnet dann flatterten die Nerven, am heimischen Böllenfalltor setzte es eine 1:3-Pleite gegen Arminia Bielefeld. Was im Rückspiel folgte, passt irgendwie zum "Darmstädter Weg": Alles schien bereits vorbei und endete doch noch in einer Überraschung. Nach einem 4:2 nach Verlängerung war der Aufstieg perfekt.

Trainersteckbrief Schuster
Schuster

Schuster Dirk

SV Darmstadt 98 - Vereinsdaten
SV Darmstadt 98

Gründungsdatum

22.05.1898

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Es sind die Grundtugenden des Fußballs, die maßgeblich für den Erfolg verantwortlich sind: Laufen, ackern und kämpfen. "Wir wollen Präsenz zeigen und mit 100 Prozent in die Zweikämpfe gehen", bestätigt Trainer Dirk Schuster, "die Physis ist unsere Basis". Damit fährt der Aufsteiger auch eine Etage höher erstaunlich gut, nötigte seinen ersten beiden Gegnern Sandhausen (1:0) und Ingolstadt (2:2) reichlich Respekt ab.

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In Liga zwei "gehe viel mehr über Zweikämpfe", weiß Schuster. Dementsprechend hatte er seine Mannschaft auch auf das Abenteuer vorbereitet. Wer könnte das besser lehren als ein Trainer, der in seiner aktiven Laufbahn (sieben Länderspiele für DDR und BRD) selbst für ein besonders physisches Spiel stand? Dass Schuster seine Linie konsequent durchzieht, zeigt dieses Beispiel: Vor einigen Tagen schickte der Coach den erst- und zweitligaerfahrenen Testspieler Chadli Amri mit der Begründung weg, der Offensivmann passe nicht zur körperbetonten Spielweise seiner Mannschaft.

Das spielerische Element soll trotz des großen Kampfes aber nicht auf der Strecke bleiben. Dafür steht unter anderem Hanno Behrens. Der Strippenzieher im zentralen Mittelfeld meisterte den Sprung in die höhere Klasse spielend: "Der Einstand lief perfekt für mich, wir können mithalten", spürt der 24-Jährige. Und dennoch weist der Ex-Hamburger umgehend auf die Physis hin: "Das Tempo ist höher,die Zweikämpfe sind intensiver als in der 3.Liga." Passend für einen Schuster-Schützling.

Einen Wehrmutstropfen nach dem eindrucksvollen Saisonstart gibt es derweil trotzdem. Kapitän Aytac Sulu brach sich in Ingolstadt das Joch- und Kahnbein, wird in Kürze operiert und fällt voraussichtlich sechs Wochen aus.