Obwohl Renno zu den Relikten der katastrophalen Abstiegssaison gehört, ist er trotzdem ein Symbol für den Neuanfang. Über weite Strecken seiner 17-jährigen Karriere war Renno so etwas wie die personifizierte Nummer zwei. Ein verlässlicher Rückhalt für den Stammkeeper - loyal und pflegeleicht.
Ausgerechnet aus dem Abstieg ist er als unumstrittene Nummer 1 hervorgegangen. Diesen Status hat er sich in der vorigen Saison erarbeitet. Als die desolate Mannschaft Auflösungserscheinungen zeigte, versuchte Renno, den Laden zusammenzuhalten. Das rechneten ihm Fans und Vereinsführung hoch an.
Ein erstes Vertragsangebot wurde aufgebessert, Renno unterschrieb bis 2016. In einer Mannschaft, in der fast alles neu ist, soll er eine Konstante sein. "Es ist auffällig, wie stark der Zusammenhalt schon ist", betont Renno, "abends wird gemeinsam gegrillt - das kenne ich aus der Vorsaison überhaupt nicht." Dieser Zusammenhalt zeigt sich bereits auf dem Feld. Das 1:1 gegen Zweitligist Union Berlin fand Renno "sehr ordentlich. Wir haben die taktischen Vorgaben umgesetzt."
Energies neue Nummer 1 "freut sich auf die 3. Liga"
Eine Vorgabe für Renno lautet, die jungen Keeper Max Oberschmidt (19) und Fritz Pflug (18) an den Profi-Fußball heranzuführen. "Klar gibt es auch Konkurrenzkampf", sagt Renno, "doch ich versuche natürlich, Max und Fritz in ihrer Entwicklung voranzubringen."
Inzwischen hat er die Namen aller Mitspieler drauf - und ein gutes Gefühl. "Hier kann sich etwas entwickeln", konstatiert Renno und sagt einen Satz, den er vor drei Monaten nie im Leben über die Lippen gebracht hätte: "Ich freue mich auf die 3. Liga."
Jan Lehmann