Bundesliga

HSV trennt sich von Sportdirektor Kreuzer

Hamburg: Neuausrichtung angestrebt

HSV trennt sich von Sportdirektor Kreuzer

Nicht mehr beim HSV: Oliver Kreuzer.

Nicht mehr beim HSV: Oliver Kreuzer. Getty Images

Über den Hamburger SV berichtet Sebastian Wolff

Seit vergangenen Montag ist die Profiabteilung des Hamburger SV offiziell als AG eingetragen, nach exakt einer Woche gibt es das erste personelle Opfer: Sportdirektor Oliver Kreuzer muss nach nur einem Jahr gehen. Eine Nachricht, die sich angebahnt hatte nach öffentlicher Kritik vom neuen Aufsichtsratsboss Karl Gernandt am 48-Jährigen und dessen Verpflichtung von Greuther Fürths Zoltan Stieber ("Diesen Transfer hätten wir so nicht gemacht").

Und dennoch eine Entscheidung, die zumindest den Betroffenen selbst überrascht: In der Phase des Übergangs hatte Kreuzer eng mit dem neuen AG-Boss Dietmar Beiersdorfer zusammengearbeitet und war maßgeblich an der Verpflichtung von Torjäger Pierre-Michel Lasogga beteiligt.

Für Beiersdorfer gab es nach einem Gespräch am Montag dennoch keine Alternative zur sofortigen Freistellung trotz eines gültigen Kontraktes bis 2016. "Wir haben gewisse Vorstellungen einer Neuausrichtung des sportlichen Bereiches. Diese Entscheidung ist ein Teil davon."

Schwacher Trost für Kreuzer von Beiersdorfer

Der Dank des 50-jährigen Franken an Kreuzer ("Er hat mich in den vergangenen Wochen beim Übergang und bei der Kaderplanung unterstützt, dafür möchte ich mich bedanken") ist für den nur ein schwacher Trost, denn: Nach intensivem Austausch war der frühere Karlsruher selbst von einer gemeinsamen Zukunft mit Beiersdorfer ausgegangen. Der aber hat andere Pläne: Der technische Direktor des Schweizer Fußballverbandes, Peter Knäbel, gilt als Kandidat für den Posten des sportlichen Leiters, der Hoffenheimer Bernhard Peters als Wunschlösung für die geplante Neuausrichtung des Nachwuchsbereichs.

Das Aus nach nur einem Jahr

Personalwechsel als Folge der sportlichen Talfahrt sind in Hamburg an sich eine logische Konsequenz - mit Kreuzer indes erwischte es bislang erst einen der Verantwortlichen. Und noch dazu denjenigen, der die kürzeste Amtszeit beim HSV und damit den geringsten Anteil an der Misere hatte. Erst im Juni 2013 hatte der Ex-Profi auf seine Aufstiegsprämie beim KSC verzichtet, um damit seinen Teil zur Freigabe für den Posten des Sport-Vorstandes in Hamburg beizusteuern.

Doch während seine Kollegen Joachim Hilke und Carl-Edgar Jarchow vorerst den neuen AG-Vorstand mit Beiersdorfer bilden, ist Kreuzer in Hamburg schon wieder Geschichte.