"Wir hatten früh Planungssicherheit und waren uns immer einig, wo wir uns verbessern müssen", umriss FC-Coach Peter Stöger die Vorteile der Kölner auf dem Transfermarkt. Seit Wochen arbeiten die Verantwortlichen bei den Domstädtern einen Namen nach dem anderen ab.
Die Steigerung der sportlichen Qualität wird dabei aber durch den finanziellen Rahmen vorgegeben, verrückte Dinge schließen Stöger und Sportchef Jörg Schmadtke aus. Als machbar stellte sich der Transfer von Vogt heraus. Mit 22 Jahren passt der gebürtige Wittener ins Anforderungsprofil als junger und entwicklungsfähiger Spieler, der mit 57 Bundesligapartien seine Erstligatauglichkeit aber bereits unter Beweis gestellt hat. Und auch die Ablösesumme von knapp unter zwei Millionen Euro bewegt sich im vorgegebenen Rahmen. Der Wechsel des vielseitig einsetzbaren Defensivspezialisten - Vogt kann auf der Sechs, der Acht sowie als Rechtsverteidiger eingesetzt werden - wurde am Montagnachmittag unter Dach und Fach gebracht. Der Mittelfeldspieler erhält beim FC einen Vertrag bis zum 30. Juni 2017. Über die Ablösemodalitäten vereinbarten beide Klubs Stillschweigen.
"Ich freue mich sehr, dass es mit dem Wechsel geklappt hat", sagte Vogt. "Ich habe große Lust, in den nächsten Jahren dazu beizutragen, dass sich der 1. FC Köln in der Bundesliga etabliert."
Die Finanzen sind genau der Grund, weshalb sich die Verhandlungen mit dem 1. FC Kaiserslautern über einen Wechsel von Zoller hinauszögern. Denn die Pfälzer rufen für den Angreifer, der in der abgelaufenen Saison in 28 Zweitligabegegnungen 13 Tore erzielt hat, eine Ablösesumme von drei Millionen Euro auf. Diese Summe zu zahlen ist Köln aber nicht bereit, weshalb nun mögliche Alternativen für die Offensive wieder verstärkt in den Blick geraten.
1860-Stürmer Osako wäre vergleichsweise günstig
Und dabei fällt auch der Name Yuya Osako von 1860 München. Der Japaner wechselte erst im letzten Winter von Kashima Antlers zu den Löwen und wusste in seinen bisherigen 15 Zweitligapartien mit sechs Toren und drei Assists (kicker-Durchschnittsnote: 3,20) durchaus zu überzeugen.
Die Verhandlungen mit dem Stürmer, der auch im WM-Aufgebot der Blue Samurai steht, sind bereits weit fortgeschritten. Und der Vorteil Osakos gegenüber Zoller ist, dass er für eine festgeschriebene Ablösesumme wechseln kann, sollten die Löwen nicht aufsteigen. Dieser Sprung blieb dem TSV versagt, Osako dagegen dürfte nächste Saison in der Bundesliga zu bewundern sein.
Auf diese bereiten sich Stöger und sein Assistent Manfred Schmid akribisch vor: "Wir haben vom Scouting DVDs mit Bundesligaspielen zusammengeschnitten bekommen. Die werten wir nun unabhängig voneinander aus", verriet Stöger dem kicker. Am Ende werden die beiden ihre Ergebnisse zusammenwerfen um nach einer gemeinsamen Analyse die richtigen Schlüsse auf dem Weg zur Konkurrenzfähigkeit im Oberhaus zu ziehen.
Eine Änderung im System steht bereits jetzt fest. Trat der FC im Unterhaus überall als Favorit auf, so wird er eine Etage höher in fast jedes Spiel als Außenseiter gehen: "Wir werden mehr in der Defensive zu tun haben", kündigte Stöger an.