2. Bundesliga

Ausnahmezustand um die "Aufstöger"

Köln: Auf Schmadtke wartet viel Arbeit - DFB prüft Platzsturm

Ausnahmezustand um die "Aufstöger"

Kühles Nass: Dominic Maroh (re.) und Maurice Exslager duschen ihren Trainer Peter Stöger mit Bier.

Kühles Nass: Dominic Maroh (re.) und Maurice Exslager duschen ihren Trainer Peter Stöger mit Bier. picture alliance

In der Kölner Innenstadt herrschte der Ausnahmezustand. Die Ringe waren zunächst überfüllt mit Autos und mussten anschließend für den Verkehr gesperrt werden. Autokorsos, Hupkonzerte, jubelnde Fans auf den Straßen zündeten Raketen und Feuerwerkskörper - immer mehr Menschen strömten auf die Straßen. Die Stadt wurde nach dem 3:1-Sieg gegen Bochum kurzerhand zur Partymeile umfunktioniert - und mittendrin die FC-Spieler und ihr Trainer.

Als Peter Stöger gegen 1.30 Uhr an der Bar "Einundfünfzig" eintraf, wurde er von einer Gruppe Fans lauthals empfangen: "Aufstöger! Aufstöger!" schallte es über den Hohenzollernring. Der Österreicher musste etliche Foto- und Autogrammwünsche erfüllen, ehe er mit seinen Profis bis zum Morgengrauen in der Bar und später im Club "Flamingo Royal" die Rückkehr ins Oberhaus feiern konnte.

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"Wir sind froh, dass wir es mit der ersten Möglichkeit im eigenen Stadion vor den eigenen Fans geschafft haben. Das war unser Traum", sagte der frisch geduschte Stöger, der zuvor im Stadion noch nicht einmal eine ordentliche Pressekonferenz hatte abhalten können. Seine Spieler Dominic Maroh und Maurice Exslager hatten den Medienraum gestürmt und ein Zwei-Liter-Bierglas über dem Kopf ihres Trainers geleert.

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Die Erleichterung, dass Aufstieg und Meisterschaft schon drei Spiele vor Saisonende gesichert wurden, war greifbar. "Es wäre doof gewesen, wenn es sich wie ein ausgelutschter Kaugummi gezogen hätte", meinte Sportchef Jörg Schmadtke, der nach dem Platzsturm trotz einer Bewährungsstrafe durch den DFB keine harte Strafe befürchtet.

Der DFB wird sich aber mit dem Platzsturm beschäftigen und prüfen, ob ein Verfahren eingeleitet wird oder nicht. Trotz eines Appells der Vereinsführung vor der Partie waren Hunderte von Anhängern über die extra hochgefahrenen Zäune in den Stadioninnenraum geklettert. Die Fans brannten zwar Pyrotechnik ab, feierten aber friedlich den Aufstieg ihres Vereins.

Schmadtke muss den Kader verstärken

Für Schmadtke stehen anstrengende Wochen bevor: Der Kölner Kader soll verstärkt werden, um endlich den Fahrstuhl zwischen 1. und 2. Liga in der richtigen Etage dauerhaft zu verlassen. Neben Rechtsverteidiger Pawel Olkowski (24, Zabrze, ablösefrei) sollen noch ein Backup für Linksverteidiger Jonas Hector, ein Sechser, ein linker Offensivakteur und ein Stürmer verpflichtet werden. Darüber hinaus wird es im Abwehrzentrum zu größeren Veränderungen kommen. Da Roman Golobart (22, Vertrag bis 2016) und Bruno Nascimento (22, 2017) aufgrund fehlender Einsatzchancen Wechselkandidaten für den Sommer sind, sucht der Klub neben einem erfahrenen, kopfballstarken Innenverteidiger auch noch einen Perspektivspieler als Nummer vier auf dieser Position.

Von Bierduschen, Riesenkölsch und Erfolgsgaranten

Bei dem gestandenen Abwehrspieler wird der FC nicht auf die Rückholoption zurückgreifen, die er bei Pedro Geromel (28, bis 2016 an Gremio Porto Alegre verliehen) besitzt. "Das ist aktuell kein Thema", so Kölns Sportdirektor.

Woanders ihr Glück suchen sollen folgende Talente: Bei Fabian Schnellhardt (20) und Kacper Przybylko (21) "steht Spielpraxis an oberster Stelle", so Berater Karl Herzog. Schnellhardt (2016) dürfte verliehen, Przybylko (2015) abgegeben werden. Eine Leihe oder ein fixer Wechsel steht bei Maxi Thiel (21, 2016) an. Sascha Bigalke (24, 2015), ohne Perspektive, soll gehen.