Bundesliga

Kruse: "Das war keine Schwalbe"

Ahoi Königsklasse: Gladbach klettert auf Platz vier

Kruse: "Das war keine Schwalbe"

Freudentaumel: Lukas Rupp, Alvaro Dominguez und Max Kruse (v.l.n.r.).

Freudentaumel: Lukas Rupp, Alvaro Dominguez und Max Kruse (v.l.n.r.). picture alliance

Es lief die Schlussphase im Grundig-Stadion, als sich der Nationalspieler über links in den Strafraum tankte und dort in den Zweikampf mit Mike Frantz ging. Der Nürnberger preschte zwar etwas zu forsch in Richtung des Angreifers, zog allerdings rechtzeitig die Beine zurück und die Hände hoch. Kruse jedenfalls hob schlagartig ab und kassierte erst dann einen minimalen Kontakt. Den fälligen Strafstoß verwandelte der ehemalige Freiburger souverän, äußerte sich im Anschluss der 90 Minuten gegenüber dem Bezahlsender Sky wie folgt: "Eine Schwalbe war es auf gar keinen Fall. Ich habe noch nie eine Schwalbe gemacht."

Nichtsdestotrotz standen für die von Lucien Favre trainierten Gladbacher neuerliche drei verdiente Zähler auf der Habenseite - gerade weil sich der mittlerweile wieder erstarkte Angriff um Patrick Herrmann, Raffael, Kruse und Juan Arango wieder auf Hochtouren befindet. Im zweiten Durchgang hätten die Fohlen mit vielen exzellenten Gelegenheiten deutlich früher den Sieg sichern müssen. Zum Beispiel traf Kruse den Pfosten (72.), Lukas Rupp und Raffael vergaben darüber hinaus weitere Hochkaräter (71. und 76.). Insgesamt stimmte den Schweizer Übungsleiter der Sieg natürlich froh, wenn auch nicht zu sehr verlockend in Richtung der internationalen Ränge: "Ich bedauere, dass wir viele Torchancen ausgelassen und das Spiel nicht eher entschieden haben. Man darf aber nicht vergessen, dass wir zuvor in Nürnberg drei Jahre nicht gewonnen haben. Deshalb sind wir sehr zufrieden. Es sind noch 15 Punkte zu vergeben - wir schauen weiter nur von Spiel zu Spiel."

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Lucien Favre

Kann nach den tristen Wochen seit einigen Tagen wieder lachen: Gladbachs Trainer Lucien Favre. picture alliance

Sportdirektor Max Eberl blickte zwar etwas optimistischer in Richtung der aktuellen Lage, doch für ein klares Saisonziel konnte sich der 40-Jährige nicht durchringen: "Momentan haben wir einen guten Lauf. Wir spielen gut, haben das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite. Wir werden weiter versuchen zu punkten, um damit oben dran zu bleiben und dann werden wir sehen, wofür es am Ende reicht."

Die Fohlen-Serie und die von Arango

Den Gladbachern wurde zu Beginn der Rückserie eine dicke Krise angerechnet. Kein Wunder, schließlich startete die Elf um Torhüter Marc-André ter Stegen mit drei Pleiten. Es folgten drei Unentschieden, die in eine weitere Niederlage mündeten. Das Resultat: Rang acht, doch nur zwei Zähler Rückstand auf Augsburg, die damals den ersten Europa-League-Platz inne hatten. Und plötzlich griffen die Zahnräder wieder ineinander: Die Defensive stand, während die Offensive wieder den Glanz aus der Hinrunde versprühte. Aus den letzten fünf Begegnungen gelangen den Fohlen schließlich vier Dreier und der Sprung zurück ins Glück.

Einen Sprung vollzog auch Distanzkönig Arango. Der Venezolaner hatte bei seinem 1:0 zwar Glück, dass Josip Drmic in der Mauer unhaltbar abfälschte, dennoch war dies der neunte direkte Freistoßtreffer des 33-Jährigen. Mit Hoffenheims Sejad Salihovic ist der Mittelfeldmann, dessen Zukunft in Gladbach noch nicht geklärt ist, der beste Standardschütze aller Aktiven in der Bundesliga. Zudem war das Tor Arangos 15. Distanztreffer im Oberhaus - alleiniger Rekord unter allen derzeitigen Spielern der Liga.

Bilder zur Partie 1. FC Nürnberg - Bor. Mönchengladbach