Bundesliga

"Handakrobat" Streich: "Ich traue den Jungs"

Freiburg: Derby mit umgekehrten Vorzeichen

"Handakrobat" Streich: "Ich traue den Jungs"

Gibt alles für den Erfolg: SCF-Trainer Christian Streich.

Gibt alles für den Erfolg: SCF-Trainer Christian Streich. Getty Images

"Ich rede schon mein ganzes Leben lang mit Händen und Gesten, seit genau 48 Jahren", rechtfertigte sich der 48-jährige Übungsleiter der Freiburger auf der obligatorischen Pressekonferenz am Donnerstag. Um seine Art auch bildlich zu unterstreichen, spielte Streich diverse Handbewegungen während seiner Aussage nach und schloss an mit den Worten: "Das ist keine schöne Woche gewesen und ich hoffe, dass solche Sachen nicht nochmal passieren und irgendwann irreparable Schäden entstehen."

Die harsche Kritik von Club-Trainer Verbeek ("Wie ein Verrückter") könne Streich zwar "ein Stück weit nachvollziehen", die Art und Weise erscheine ihm allerdings "grenzwertig": "Ich bin ein emotionaler Mensch und habe auch schon Fehler gemacht - jetzt aber nicht!"

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In Zukunft will sich Streich jedenfalls unabhängig von den jüngsten Ereignissen bessern: "Ich werde versuchen, die Hände mehr unten zu halten, wenn ich mit dem vierten Offiziellen rede." In Richtung des Platzes aber will der SCF-Trainer, wenn "wieder 45.000 brüllen, versuchen, Oli Sorg zu erreichen und lauter zu brüllen".

Ein Auftritt mit Mut wird verlangt

Beim Derby, das am Samstag (15.30 Uhr) zum 29. Mal in der Bundesliga ausgetragen wird, muss Streich auf einige wichtige Akteure verzichten. Gerade Kapitän Julian Schusters Wegfall (5. Gelbe Karte) macht dem Coach etwas zu schaffen: "Schade, dass er nicht dabei ist, weil er ein intelligenter Mensch und Fußballer ist. Er erkennt, was notwendig ist." Als Ersatz für Schuster rückt wohl Gelson Fernandes ins zentraldefensive Mittelfeld. Darüber hinaus müssen Mensur Mujdza (Syndesmoseanriss und Außenbandriss im rechten Sprunggelenk), Mike Hanke (Patellasehnenreizung) und Vaclav Pilar (Aufbautraining nach Außenbandriss im Sprunggelenk) verletzungsbedingt passen.

Julian Schuster

Muss dieses Mal von außerhalb die Daumen drücken: Freiburgs Kapitän Julian Schuster. Getty Images

Der Breisgauer Übungsleiter erfasste auf der PK natürlich auch die prekäre Lage der Stuttgarter, die in den anstehenden 90 Minuten "alles geben werden". Streich verlangt von seiner Elf gerade deswegen Mut: "Wir dürfen uns nicht verstecken, ab der ersten Sekunde. Wir müssen den Gegner bekämpfen - selbstverständlich mit fairen Mitteln, wie wir das immer machen." Auch mit der Atmosphäre muss sein Team "umgehen, besser als letztes Jahr im DFB-Pokal in Stuttgart". Damals, am 17. April 2013, siegte der VfB im Halbfinale mit 2:1. Und auch vier Tage später in der Liga folgte dasselbe Resultat in der Mercedes-Benz-Arena. Ob seine Spieler das nun besser machen können, darauf antwortete Streich kurz und knapp: "Ich traue das den Jungs zu."

Als Unterstützung können die Akteure natürlich auf den jüngsten Trend hoffen. Am 16. März nämlich gewann der Sportclub überraschend mit 4:1 in Frankfurt. Es folgte ein 3:1 gegen Bremen, ein 1:1 beim HSV sowie der jüngste 3:2-Erfolg über Nürnberg. Mit den zehn Punkten aus vier Partien katapultierten sich Kicker von der Dreisam von Rang 17 auf den jetzigen 14. Platz.