Bundesliga

"Das DFB-Sportgericht ist unabhängig von der FIFA"

Phantomtor-Verhandlung gestartet

"Das DFB-Sportgericht ist unabhängig von der FIFA"

Steht dem DFB-Sportgericht heute Rede und Antwort: Phantomtorschütze Stefan Kießling.

Steht dem DFB-Sportgericht heute Rede und Antwort: Phantomtorschütze Stefan Kießling. picture alliance

Erste Einblicke in die Urteilsbildung gewährte Lorenz bereits kurz nach dem Verhandlungsbeginn um 10.30 Uhr. "Wir haben überlegt, ob wir Stefan Kießling dazu verdonnern sollen, tausend Mal das Loch zu treffen", scherzte der Sportgerichtsvorsitzende in Frankfurt/Main. Dann wurde Lorenz ernst: "Das DFB-Sportgericht ist ein unabhängiges", unterstrich er. "Wir machen hier keine Entscheidungen, damit sie dem DFB, der DFL oder der FIFA gefallen."

Der Weltverband hatte bereits die Beachtung von Regel fünf angemahnt, die Entscheidungen des Schiedsrichters als "endgültig" verfügt - Stichwort Tatsachenentscheidung. In Paragraf 14 der DFL-Spielordnung steht außerdem, dass rechtskräftige Entscheidungen zu Spielwiederholungen "zur abschließenden Beurteilung" der FIFA vorgelegt werden müssen.

Lorenz stellte klar: "Es gab keine offizielle Anfrage von uns bei der FIFA und auch keine offizielle Stellungnahme der FIFA. Es gab lediglich ein informelles Gespräch zwischen DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock und einem FIFA-Vertreter. Dabei hat der FIFA-Vertreter klar gemacht, dass uns die FIFA keine Vorgaben macht."

Hallo Herr Kießling, jetzt haben Sie ja endlich mal eine Einladung vom DFB bekommen.

Hans E. Lorenz zu Stefan Kießling

Trotzdem würde das DFB-Sportgericht auf Konfrontationskurs zur FIFA gehen, sollte es eine Wiederholung des Spiels anordnen. Kießling, der mit der Bayer-Delegation bereits frühzeitig in Frankfurt angekommen war, hatte am 18. Oktober in Hoffenheim in Minute 70 per Kopfball durch ein Loch im Toraußennetz zum zwischenzeitlichen 2:0 getroffen. Schiedsrichter Dr. Felix Brych erkannte das Phantomtor an.

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