2. Bundesliga

"Punkt gewonnen? Zwei verschenkt?" Wolfs Zwiespalt nach dem 2:2 des Hamburger SV beim 1. FC Heidenheim

Vagnoman mit Bänderverletzung am Kniegelenk

Wolfs Zwiespalt: "Punkt gewonnen? Zwei verschenkt?"

Punktgewinn oder -verlust? HSV-Coach Hannes Wolf ist sich nicht ganz sicher.

Punktgewinn oder -verlust? HSV-Coach Hannes Wolf ist sich nicht ganz sicher. imago

"Gefühlstechnisch sitze ich bei dieser Partie zwischen den Stühlen", gab Wolf seine Unentschlossenheit bei der Bewertung der Zweitligabegegnung zwischen dem FCH und den Hanseaten ganz offen zu. Ob man nun von einem gewonnenen oder zwei verschenkten Zählern sprechen könne? "Von beidem etwas", so die Antwort des Trainers auf seine selbst in den Raum geworfene Frage. Natürlich sei es der klare Anspruch des Tabellenführers, zu gewinnen. "Wenn sich aber so ein Spiel entwickelt, dass man zweimal in Rückstand gerät, dann darf ein Remis bei einem solch guten Gegner auch als Punktgewinn betrachtet werden".

Und tatsächlich verdiente sich der HSV in puncto Mentalität Bestnoten, hatte er nach Gegentoren durch Niklas Dorsch (16.) und Robert Glatzel (54.) in Person von Berkay Özcan (30.) sowie Pierre-Michel Lasogga (70.) jeweils die passende Antwort parat. Weniger gut gefiel dem Trainer die Dynamik im Offensivspiel. Konkret bezog sich Wolf hierbei auf die eigentlich "sehr dynamischen Spieler auf den Außen" sowie Lasogga im Zentrum, die nach Ansicht des gebürtigen Bochumers von ihren Mitspielern "zuletzt aber nicht mehr so gut eingesetzt" worden waren.

Personallage beim HSV - auch Vagnoman verletzt

Vor dem Hintergrund, dass bei den Hanseaten die personelle Lage derzeit "nicht ganz optimal" sei, bewegte sich Wolf anschließend noch ein wenig weiter in Richtung "gewonnener Punkt". Musste der Trainer gegen Heidenheim mit Gotoku Sakai (Rotsperre) und Douglas Santos (Oberschenkelzerrung) beide Außenverteidiger ersetzen, fielen zudem noch die Ersatzleute Josha Vagnoman und Gideon Jung beim Warmmachen respektive während der Partie verletzungsbedingt aus. Erstgenannter zog sich eine Teilruptur des Innenbandes des rechten Kniegelenkes zu und fällt voraussichtlich für einen Monat aus. Von Kapitän Aaron Hunt (Muskelfaserriss) sowie den Langzeitverletzen Jairo (Kreuz- und Innenbandriss), Ambrosius (Kreuzbandriss) und Papadopoulos (Aufbautraining) gar nicht zu sprechen.

Bis auf Union: Die Konkurrenz patzt

Sein wohl entscheidendes Argument, sich über einen gewonnenen Punkt zu freuen, lieferte Wolf mit Blick auf die Konkurrenz: Köln (2:3 in Paderborn), St. Pauli (1:2 gegen Aue) und eben auch Heidenheim ließen an diesem 22. Spieltag Federn, lediglich Union Berlin pirschte sich mit einem 3:2 bei Tabellenschlusslicht Duisburg heran und liegt mit aktuell vier Punkten Rückstand auf den HSV auf Rang zwei.

Dadurch, dass der Vorsprung auf die Verfolger gewahrt werden konnte, positionierte sich Wolf letzten Endes doch klar, ordnete den Punkt als mitentscheidende Etappe auf dem Weg zur Bundesliga-Rückkehr ein und zollte dem Gegner aufgrund dessen "jüngsten Leistungen großen Respekt". Schließlich habe der FCH "nicht umsonst letzte Woche Bayer Leverkusen aus dem DFB-Pokal geworfen".

kög