2. Bundesliga

3:2 nach 0:2 - Sonntagsschüsse verderben Modeste-Rückkehr

Comebacker trifft drei Minuten nach seiner Einwechslung

3:2 nach 0:2 - Sonntagsschüsse verderben Modeste-Rückkehr

Pröger (vorne) erfreut sich seines sehenswerten Ausgleichs. Der ganz große Jubel sollte aber noch kommen.

Pröger (vorne) erfreut sich seines sehenswerten Ausgleichs. Der ganz große Jubel sollte aber noch kommen. Getty Images

Paderborns Trainer Steffen Baumgart sah sich nach dem 1:2-Erfolg in Bochum nicht gezwungen, Veränderungen an seiner Anfangsformation vorzunehmen.

Auch Kölns Coach Markus Anfang vertraute der Startelf, die den 4:1-Sieg gegen St. Pauli eingefahren hatte.

Spielersteckbrief Modeste
Modeste

Modeste Anthony

In einem Schlagabtausch der Angriffsreihen - die beste gastierte bei der zweitbesten Offensive der Liga - bekam der SCP die Gelegenheit zu einem Blitzstart: Michel nahm nach 13 Sekunden aus gut 20 Metern Maß, setzte seinen Linksschuss aber zu hoch an. Danach begann der Kölner Effzeh, seine Favoritenrolle spielerisch zu untermauern. Paderborn-Keeper Zingerle, dessen Vertragsverlängerung bis 2021 wenige Minuten vor dem Anpfiff bekannt worden war, musste nach einem abgefälschten Cordoba-Schuss zupacken (6.). Den ersten Hochkaräter verbuchten wiederum die formstarken Paderborner, Tekpetey verarbeitete einen Zolinski-Querpass aber nicht gut, sein Abschluss aus spitzem Winkel konnte Horn somit nicht in die Bredouille bringen (11.).

Drexler für Cordoba - 1:0

2. Bundesliga, 22. Spieltag

Die Gäste spielten sich in der Folge mehr und mehr in der gegnerischen Hälfte fest, näherten sich über Kainz (18.) und Hector (24.) dem Paderborner Kasten an. Zwischenzeitlich vertändelten Cordoba (19.) und Terodde (20.) vielversprechende Gelegenheiten bereits in ihrer Entstehung. Die gerade nach Gegenstößen gefährliche Sturmreihe der Baumgart-Elf spielte eben diese über Zolinski, Tekpetey und Michel derweil ungewohnt inkonsequent zu Ende. Kurz vor dem Seitenwechsel gingen die Geißböcke dann verdient in Front: Im Nachgang an einen Freistoß aus dem Halbfeld, Terodde setzte nach, spielte Drexler Kainz' zu lange Flanke mit dem ersten Kontakt wieder in die Mitte, wo der freistehende Cordoba trocken verwertete - 1:0 (38.). Der zuletzt glänzend aufgelegte Paderborner Michel (drei Tore und vier Vorlagen in den vergangenen drei Spielen) vergab aus einer aussichtsreichen Schussposition den Ausgleich (42.).

Nach einem physisch intensiven Beginn in den zweiten Abschnitt - Terodde und Kainz sahen binnen 90 Sekunden Gelb - spielten die Domstädter emsig auf den zweiten Treffer hin. Terodde fing einen Collins-Rückpass beinahe noch vor Zingerle ab (50.), vier Zeigerumdrehungen später entschied Schiedsrichter Waschitzki nach einem Zweikampf des Goalgetters mit Strohdiek nicht auf Elfmeter (54.). Geis verpasste es via direktem Freistoß, nachzulegen (57.), der heranstürmende Clemens drosch die Kugel aus vielversprechender Position über den Querbalken (63.). Der glücklose Terodde fand seinen Meister in Zingerle (68.).

Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf

Nachdem Tekpetey wuchtig knapp drüber schoss (72.), brachen beim drei Minuten zuvor eingewechselten Modeste, der erst zuletzt alle Spielberechtigungen bekommen hatte, alle Dämme: Nach einer Kainz-Flanke reagierte er am ersten Pfosten am schnellsten - 2:0 für Köln (73.). Der Rückkehrer weinte Tränen der Rührung. Die Entscheidung? Mitnichten! Paderborn wachte auf und schaltete ein, zwei Gänge hoch. Nach einem flachen Freistoß von Ritter schob der blank stehende Tekpetey zum Anschlusstreffer ein (80.). Abermals ein Standard leitete den Ausgleich ein, den Pröger per ansatzlosem Volley aus der Distanz herstellte (86.). Noch ausgefallener fiel der Jubel der Paderborner nur in der 92. Minute aus, als Ritter aus 20 Metern abzog - und zur Komplettierung des Comebacks wie Pröger genau in den Winkel traf (90.+2). Kurz zuvor hatte der Kölner Kainz nach einem harten Einsteigen gegen Hünemeier Gelb-Rot gesehen.

Der SCP springt damit vorübergehend auf Rang drei, der Effzeh lässt den HSV bei derzeit gleicher Spielanzahl auf vier Zälher davonziehen.

Paderborn ist am Sonntag zu Gast in Magdeburg (13.30 Uhr). Köln empfängt am Samstag Sandhausen (13 Uhr).