2. Bundesliga

Krimi-Schlussphase: Meier schießt St. Pauli auf Rang zwei

2. Bundesliga, 20. Spieltag: SVS überrascht VfL - Kiel obenauf

Krimi-Schlussphase: Meier schießt St. Pauli auf Rang zwei

Umjubelter Matchwinner: Doppeltorschütze Alexander Meier.

Umjubelter Matchwinner: Doppeltorschütze Alexander Meier. Getty Images

Der FC St. Pauli eroberte am Montagabend durch einen turbulenten 3:2-Heimsieg gegen Union Berlin Platz zwei und ließ die Eisernen (4.) sowie den 1. FC Köln (3.) hinter sich. Vor ausverkauftem Haus sorgte Allagui in der 23. Minute per Traumtor aus 30 Metern für die Führung. Kurz vor der Pause hätte der Stürmer nachlegen können. Das 2:0 erzielte schließlich Neuzugang Meier, der das erste Mal nach seiner Rückkehr in der Startelf stand (63.). In der Schlussphase kam Union allerdings zurück - und glich durch einen Doppelschlag innerhalb von 85 Sekunden (84., Prömel; 86., Abdullahi) aus. Dennoch behielt St. Pauli die drei Zähler am Millerntor: In der dritten Minuten der Nachspielzeit brachte Abdullahi Buchtmann im Strafraum zu Fall. Den fälligen Elfmeter verwandelte Meier sicher ins rechte Eck (90.+4) und stellte damit den elften Saisonsieg St. Paulis sicher.

Kiel hält Regensburg auf Distanz

Kiel auf Kurs: Kingsley Schindler (li.) traf zur Führung.

Kiel auf Kurs: Kingsley Schindler (li.) traf zur Führung. picture alliance

Bei Kiel stand mit Gladbach-Leihgabe Benes ein frischer Neuzugang im Duell mit Regensburg in der Startelf. In der 12. Minute sammelte der Slowake bereits seinen ersten Scorerpunkt ein, Schindler (sechstes Saisontor) musste das Leder nur noch ins leere Tor schieben. Beinahe wäre Grüttner die schnelle Antwort gelungen, der eigene Mitspieler Adamyan verhinderte aber den Einschlag mit dem Rücken (14.). Es war nicht die letzte gute Chance für den Jahn, unter anderem hatte Sörensen Pech mit dem Pfosten (43.). Die Störche steigerten sich allerdings nach Wiederanpfiff: In der 55. Minute hatte Serra den zweiten Treffer für seine Farben auf dem Fuß, scheiterte aber aus kurzer Distanz. Mit einem lehrbuchhaften Kopfball machte Thesker (82.) nach Benes' Freistoß letztlich alles klar und sorgte so dafür, dass die Kieler mit dem Dritten Union Berlin nach Punkten gleichzogen.

Sandhausens Lebenszeichen - Ganvoula sieht Rot

Die erste richtig dicke Chance in Sandhausen hatten die Gäste aus Bochum. In der 12. Minute versuchten mit Zoller, Sam, Weilandt und Hinterseer gleich vier Akteure vergeblich, das Leder hinter die Linie zu bringen. Auch danach blieb der VfL tonangebend, kurz vor der Pause war der enteilte Sam der Führung wieder nahe. Stattdessen schlug es in der 54. Minute im VfL-Kasten ein: Riemann agierte bei einer Ecke nicht konsequent beim Herauslaufen, Knipping setzte sich im Luftduell durch - 1:0. Eine Viertelstunde vor Schluss wurde es turbulent: Förster traf die Latte, Bochum forderte kurz darauf Elfmeter – und dann traf Wooten per Heber (75.). Nach einem SVS-Abschlag hatte die gesamte VfL-Abwehr keine gute Figur abgegeben. Es war die Entscheidung am Hardtwald, zumal Ganvoula nach einer Tätlichkeit Rot sah (84.). In Überzahl traf Schleusener sogar noch zum 3:0-Endstand (90.). Die Sandhäuser beendeten damit eine Serie von neun Spielen ohne Ligasieg.

Die Sonntagspartie zwischen Aue und Köln musste abgesagt werden . Das Wetter im Erzgebirge machte eine Durchführung unmöglich.

Sakais Platzverweis als Dosenöffner: Bielefeld bremst HSV aus!

Reinhold Yabo

Mit Wucht und Präzision: Reinhold Yabo zum 2:0. imago

Der Hamburger SV erwischte in Bielefeld einen maximal unglücklichen Start. Erst sah Sakai wegen einer Notbremse früh die Rote Karte (12.), dann schlug die Arminia gleich doppelt durch Voglsammer (19.) und Yabo (26.) zu. Der DSC nahm eine verdiente 2:0-Führung mit in die Halbzeit und stand nach der Pause gut. Die Hamburger waren bemüht, fanden aber keinen Weg zurück ins Spiel und verpassten so die Chance, an der Tabellenspitze vorerst davonzuziehen. Auf der Gegenseite holte das Team von Trainer Uwe Neuhaus einen enorm wichtigen Dreier und verschafft sich viel Luft im Klassenkampf.

Paderborn schießt verheerende Fürther aus dem Stadion

Das letzte Pflichtspieltor gelang der SpVgg Greuther Fürth im November 2018. Seitdem holten die Franken in fünf Partien einen mageren Punkt - und gerieten in Paderborn völlig unter die Räder. Klement (11., FE), Tekpetey (19.) und Michel (28.) sorgten in Hälfte eins schon für die Entscheidung zugunsten des SCP. Für das Kleeblatt wurde es in Abschnitt zwei nur noch bitterer, weil Gueye (65.), Pröger (69.) und Doppelpacker Michel (77.) auf 6:0 erhöhten, die Fürther in alle Einzelteile zerlegten und die zweitbeste Offensive der Liga auf Platz sechs beförderten.

Dovedans goldener Treffer: Heidenheim Vierter!

In einer tempoarmen Partie zwischen Heidenheim und Dresden hätten die Sachsen nach elf Minuten führen müssen, doch Koné schob freistehend vorbei. Besser machte es Dovedan (35.) auf der Gegenseite und brachte den FCH in Führung. Die Ostalbstädter hatten in Hälfte zwei mehrere Möglichkeiten, frühzeitig für die Entscheidung zu sorgen, brachten den knappen Vorsprung aber letztlich über die Zeit und klettern vorerst auf Platz vier!

MSV zittert sich zum 3:2 gegen Darmstadt

Jubelnde Zebras: Kevin Wolze (Mi.) freut sich über das 1:0.

Jubelnde Zebras: Kevin Wolze (Mi.) freut sich über das 1:0. imago

Der Freitag stand in Liga zwei ganz im Zeichen des Abstiegskampfs - unter anderem traf in Duisburg die schlechteste Heimmannschaft, der MSV, auf das schlechteste Auswärtsteam, SV Darmstadt 98. Trotz fünf Niederlagen in Folge im Gepäck legten die Meidericher einen prima Start hin und gingen nach einem strukturierten Angriff über Wolze früh in Führung (8.). Ein Kaltstart für die Lilien, die zwar bemüht agierten, aber nicht wirklich zielstrebig waren und sich nach 25 Minuten das nächste Ding fingen: Nielsen schloss einen Konter mustergültig ab und stellte auf 2:0 - erstmals seit über einem Jahr erzielte Duisburg damit wieder zwei Tore in der ersten Hälfte (2:0 gegen Bochum am 23. Januar 2018). Endgültig den Dreier im Sack schienen die Zebras nach einer knappen Stunde zu haben. In dieser war die SVD-Abwehr einmal mehr nicht auf der Höhe und schaute im Grunde nur zu, wie Iljutcenko zum 3:0 einköpfte (59.). Doch denn wachten die Südhessen auf und verkürzten durch den eingewechselten Bertram (73.). Als Moritz nach einer Ecke den Anschlusstreffer zum 2:3 markierte (88.), ging in Duisburg das große Zittern los. Der SVD packte die Brechstange aus, doch der MSV rettete den Sieg letztlich mit Glück und Geschick über die Zeit.

FCI ohne Durchschlagskraft - Magdeburgs Joker sticht

Auch in Ingolstadt gab es einen Keller-Krimi zu sehen. Bei den Schanzern wollte der FC Magdeburg nach dem ersten Heimsieg der Saison (1:0 gegen Aue) den nächsten Coup landen. Spielerisch blieben dann aber beide Mannschaften vieles schuldig. Der FCI hatte zwar Ballbesitz, wusste mit diesem aber nicht allzu viel anzustellen. Weil auch vom FCM nicht sonderlich viel kam, entwickelte sich ein zähes Ringen, in dem es erst nach über eine Stunde gefährlich wurde. Weil aber weder Ingolstadts Schröck (63.) noch Laprevotte auf der Gegenseite wenige Sekunden später Abschlussglück hatten, blieb es beim torlosen Remis. Insgesamt waren die Schanzer einen Tick besser, hatten auch ein Chancenplus und standen am Ende doch mit leeren Händen da. Nach einem Ballverlust von Krauß schickte Beck den eingewechselten Türpitz steil, der aus sechs Metern vollstreckte und dem Team aus Sachsen-Anhalt den so heiß ersehnten Auswärtsdreier bescherte. Die Schanzer warfen danach alles nach vorne - letztlich vergeblich. Durch das 1:0 stand auch fest, dass der FCM weiterhin über dem ominösen Strich bleiben würde.

kon