Knoll bereitete zuletzt den Ausgleichstreffer von Joker Henk Veerman gegen Heidenheim vor, der den Kauczinski-Schützlingen noch einen Punkt gegen den Verfolger sicherte. Nun geht's für die Hamburger abermals gegen ein Team, das in Schlagdistanz liegt: Der SSV Jahn Regensburg hat drei Punkte Rückstand auf St. Pauli und die bessere Tordifferenz (plus vier zu plus eins). Knoll, 27-jähriger Defensivspieler, kennt die Oberpfälzer bestens, ist er doch erst im Sommer vom Jahn nach Norddeutschland gewechselt. In der Vorsaison traf der Standardspezialist viermal durch direkten Freistoß für den Jahn, für die Kiezkicker bislang einmal.
Acht Profis mit Startelf-Ambitionen sind bei St. Pauli hintendran
Eine Regensburger Vergangenheit hat auch Ziereis. Allerdings liegt diese schon etwas länger zurück. 2013 kam der heute 25-jährige Abwehrspieler vom SSV zu St. Pauli. Während beide Ex-Regensburger am Sonntag ihren Platz sicher haben dürften, besitzt Trainer Markus Kauczinski darüberhinaus die Qual der Wahl. Das Lazarett lichtet sich immer mehr, am Millerntor ist ein harter Konkurrenzkampf entbrannt.
Beim 3:2 im Test gegen den Oberligisten Niendorfer TSV starteten unter anderem Urgestein Jan-Philipp Kalla, Kapitän Bernd Nehrig, Ex-Nationalspieler Waldemar Sobota, dazu der zweitteuerste Transfer der Vereinsgeschichte Cenk Sahin sowie Ryo Miyaichi und Henk Veerman in der Startelf. Luca Zander, im Vorjahr Stammkraft, hätte ebenso spielen sollen, meldete sich aber mit einem Infekt ab. Und auch der ins zweite Glied gerutschte Dimitrios Diamantakos scharrt nach der Genesung von Sami Allagui mit den Hufen - acht Namen mit Stammplatz-Ambitionen, die sich derzeit hinten anstellen müssen und Kauczinski vor Luxus-Probleme stellen. Schon vor der Länderspielpause hatte er gegen Heidenheim für Flügelstürmer Cenk Sahin keinen Platz im Kader, jetzt ist auch noch Sobota nach Muskelfaserriss für die Außenbahn zurück.
Wer ersetzt den gelb-gesperrten Flum?
Im defensiven Mittelfeld ist das Gedränge ebenfalls groß - und zumindest der Kampf um einen Platz für die Partie in Regensburg offen: Durch die Gelbsperre von Johannes Flum hofft Nehrig auf seinen zweiten Startelfeinsatz in dieser Spielzeit, der Kapitän kämpft jedoch gegen Youngster Ersin Zehir um die Rolle neben Knoll. Als Joker wurde Zehir zuletzt vorgezogen - verliert Nehrig das Duell, wird die ohnehin vorhandene Unzufriedenheit beim Routinier weiter wachsen. Und ein Winter-Wechsel ein Thema.
Wer auch immer Kauczinskis Vertrauen geschenkt bekommt, klappt's mit dem fünften Auswärtssieg dieser Saison, winkt dem FC St. Pauli die Rückkehr in die Aufstiegsränge.